• 10.06.2011 16:05

  • von Christian Sylt & Caroline Reid

Wie Mosley die News-Corporation stoppen könnte

Warum Ex-FIA-Boss Max Mosley Rupert Murdochs News-Corporation beim Versuch, die Formel 1 zu übernehmen, stoppen möchte und wie ihm das gelingen könnte

(Motorsport-Total.com) - Der ehemalige FIA-Präsident Max Mosley ließ kürzlich öfter von sich hören. Abgesehen von seiner Enthüllung, dass der Bahrain-Grand-Prix nicht ohne die Zustimmung der Formel-1-Teams in den Kalender zurückkehren könne, deutete Mosley an, dass er seine verbliebene Macht innerhalb der FIA nützen möchte, um eine Übernahme der Formel 1 durch Rupert Murdochs News-Corporation-Medienimperium zu verhindern. Kein Wunder, schließlich hatte Mosley mit der News Corporation unliebsame Erfahrungen gemacht.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone, Karl-Heinz Zimmermann und Max Mosley

Max Mosley könnte dafür sorgen, dass Ecclestone die Formel 1 behält

Er war bis 2009 FIA-Präsident - ein Jahr, nachdem eine News-Corporation-Zeitung mit einem Bericht über Mosley einen Skandal auslöste. Im vergangenen Monat scheiterte er beim Versuch, die Persönlichkeitsrechte in Europa zu verschärfen. Möglicherweise sind seine Erfolgsaussichten aber größer, eine Übernahme der Formel 1 durch die News Corporation zu verhindern.

Der Versuch der News Corporation, die Formel 1 zu erwerben, wurde mit zahlreichen anderen Firmen in Verbindung gebracht. Darunter befinden sich der reichste Mann der Welt, Carlos Slim, und der Exor-Investment-Fund, der Anteile an Ferrari besitzt. Dennoch hat die News Corporation noch kein einziges Angebot gestellt - ihr wurde von Formel-1-Mehrheits-Eigentümer CVC außerdem mitgeteilt, dass der Sport nicht zum Verkauf steht.

Der derzeitige FIA-Präsident Jean Todt sagte vergangenen Monat, dass "CVC nicht die Absicht habe, zu verkaufen". Dennoch fügte er hinzu, dass, "ich mit meinen Leuten bei der FIA klären muss, ob sie mit den Bietern einverstanden sind oder nicht, sollte CVC sich eines Tages entscheiden, die Rechte verkaufen zu wollen." Dann käme Mosley ins Spiel.

Jede Übernahme der Formel 1 muss von der FIA abgesegnet werden - ihr Senat hat das Recht, bei einem Abkommen ein Veto einzulegen. Mosley besitzt nach wie vor einen von zehn Senatssitzen. Es heißt, dass er innerhalb dieses Gremiums beträchtlichen Einfluss hat, zumal er der längstdienende FIA-Präsident der Geschichte war.

Mosley sagt, er würde "die Entscheidung nur beeinflussen, wenn diese zum FIA-Senat geht." Auch Slims ältester Sohn ist dort übrigens Mitglied. "Meine persönliche Sichtweise ist, dass die News Corporation einem 'Fit and proper person test' (ein im britischen Fußball üblicher Test, der korrupte oder nicht vertrauenswürdige Geschäftsleute davon abhalten soll, Fußballklubs zu kaufen, Anm.) nicht bestehen würde", so Mosley. "Es könnte auch wettbewerbsrechtliche Fragen geben. Dennoch bin ich nicht mehr aktiv, ich habe seit 2009 an keiner Senatsbesprechung mehr teilgenommen."

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