• 23.05.2012 17:00

  • von Dominik Sharaf

Whitmarsh: "Nicht ein bisschen, sondern sehr frustriert"

McLaren will mit positiver Grundeinstellung in Monaco zu alter Stärke zurückfinden - Martin Whitmarsh glaubt, dass "beide Fahrer den WM-Titel gewinnen können"

(Motorsport-Total.com) - Seit Jenson Buttons Sieg zum Saisonauftakt in Australien läuft es bei McLaren nicht mehr rund. Individuelle Fehler wie die Kollision des Weltmeisters von 2009 mit Narain Karthikeyan in Malaysia, Technikpech wie Lewis Hamiltons Getriebewechsel in China oder ein zu langsames Auto wie in Bahrain versalzten den Briten die Suppe. Martin Whitmarsh will diese Hürden hinter sich gelassen haben: "Ich bin mir sicher, dass die Probleme, die wir bisher hatten, erledigt sind", sagt der Teamchef.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh (Teamchef, McLaren)

Keine Lust auf Frust: Whitmarsh glaubt daran, dass sein Team Titel gewinnen kann

Er warnt vor einer zu breiten Brust: "Man sollte nie selbstgefällig sein und sagen, man habe alles gelöst. Aber wir haben eine Reihe von Veränderungen bei den Arbeitsabläufen und beim Personal durchgeführt", verweist Whitmarsh auf die Maßnahmen der Truppe aus Woking. "Und jeder in dieser Firma weiß, dass kleine Fehler im Rennen große Schwierigkeiten hervorrufen können", so der McLaren-Verantwortliche weiter.

Mehr Potenzial als bisher gezeigt

Den fehlerfreien Renntag kann es aus Sicht Whitmarshs aber nicht geben: "Ich bin mir darüber im Klaren, dass es bei dem Versuch, Formel-1-Rennen zu gewinnen, immer Dinge gibt, die den eigenen Zielen zuwider laufen. Wir müssen also wachsam und vorsichtig sein." So weit, so gut. Aber hat das Pech aus der jüngsten Vergangenheit nicht doch Spuren hinterlassen? "Ich bin nicht ein bisschen frustriert, ich bin sehr frustriert", räumt der Rennleiter ein.

Schließlich habe der "Chrompfeil" das Potenzial für mehr Punkte als die 98 WM-Zähler, die Hamilton und Button bisher verbuchen konnten: "Wir haben ein vernünftiges Auto und zwei großartige Fahrer - rückblickend sollten wir mehr Erfolg gehabt haben", stellt Whitmarsh fest. Doch er will sich nicht lange mit der Vergangenheit aufhalten: "Das ist eben eine der Herausforderungen: Sich nicht auf die Frustration zu konzentrieren, sondern nach vorne zu blicken."

Zuversichtlich nach Monaco

Und so bleibt die Zuversicht: "Beide Fahrer können den Titel holen, das Team die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Wir sind nur ein Viertels des Weges gegangen", betont der 54-Jährige, der seit 2009 die Geschicke am Kommandostand leitet. An der Cote d'Azur will McLaren mit dem Projekt Optimismus beginnen. "Wir haben alle Momente der Frustration. McLaren hat in Monaco 15 Mal gewonnen. Wir wissen, wie man hier siegt", gibt sich Whitmarsh selbstsicher.

Mit den beiden Ex-Weltmeistern und Monaco-Siegern Button und Hamilton glaubt er das richtige Personal an seiner Seite zu haben. "Beide Fahrer sind gut auf dieser Strecke, wir haben eine gute Chance auf den Sieg. Nächste Woche könnten wir beide WM-Wertungen anführen", erklärt Whitmarsh, der die Tücken des Leitplanken-Dschungels kennt. "Oft bist du auf dieser Piste nur einen Millimeter von der Katastrophe entfernt, in der Box nur Millisekunden. Es kann also alles passieren", orakelt er.

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