• 29.07.2013 15:08

  • von Dieter Rencken & Christian Schrader

Whitmarsh: "Fundamentales Produkt der Formel 1 ist großartig"

Den Finanzproblemen einiger Teams stellt McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh den sportlichen Stellenwert sowie die "tolle Show" der Formel 1 entgegen

(Motorsport-Total.com) - Trotz finanzieller Engpässe bei dem ein oder anderen Formel-1-Team hebt McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh die Spannung der Rennen und die technischen Begebenheiten der Königsklasse des Motorsports hervor. Laut dem Briten sei die Formel 1 als Produkt insgesamt besser als noch vor einigen Jahren.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh, Kommandostand

Der Mann an der Brücke: Martin Whitmarsh ist von der Formel 1 überzeugt Zoom

Auch wenn zuletzt Themen finanzieller Natur dem Sport auf der Rennstrecke gewissermaßen die Show gestohlen haben, besinnt sich Whitmarsh auf die Stärken der Formel 1. "Ich glaube, dass wir uns gut auf Krisen und negative Aspekte konzentrieren können", sagt er zunächst, denn "abgesehen von der Red-Bull-Stärke in den vergangenen Jahren, hatten wir extrem spannende Rennen", stellt Whitmarsh heraus.

"Die Anzahl der Überholmanöver in den vergangenen beiden Jahren ist wahrscheinlich höher, als in den vergangenen beiden Jahrzehnten zusammengenommen. Ich glaube, dass die Startaufstellung auch nicht repräsentativ mit dem Zieleinlauf ist", so Whitmarsh weiter.

"Finanzielle Herausforderungen"

"Das fundamentale Produkt ist großartig und besser, als in meinen vergangenen 24 Jahren in der Formel 1." McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh

Zahlen belegen die Beliebtheit der Rennserie. "Die Formel 1 als Produkt wurde im Vorjahr von einer halben Milliarde Menschen live verfolgt. Nach Fußball ist es der einzige weltweite Sport", berichtet der McLaren-Teamchef. Er ist der Meinung: "Das fundamentale Produkt ist großartig und besser, als in meinen vergangenen 24 Jahren in der Formel 1." Vor allem die Spannung der Rennen sei ein Zuschauermagnet, so der 55-Jährige. "Es ist aufregend und schwer vorherzusehen, was gut ist."

"Natürlich gibt es große finanzielle Herausforderungen." McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh

Einen Aspekt kann man allerdings nicht außer Acht lassen. "Natürlich gibt es große finanzielle Herausforderungen", betont der Brite. Zuletzt waren deswegen vor allem Sauber und Lotus in den Schlagzeilen. Nachdem zuvor Nico Hülkenberg seinen Vertrag gekündigt hatte, stellte der Rennstall aus Hinwil drei russische Partner vor, die für eine solide wirtschaftliche Zukunft sorgen sollen. Beim Team des WM-Zweiten Kimi Räikkönen wurde zuletzt berichtet, dass Gehälter nicht gezahlt wurden.

Die Show der Formel 1 erledigt die Probleme

Die Truppe um die Luxemburger Finanzinvestoren Gerard Lopez und Eric Lux steckt seit geraumer Zeit und trotz sportlichen Erfolges in finanziellen Schwierigkeiten. Für Whitmarsh sind Zustände und Entwicklungen dieser Art sowie die dazugehörigen Spekulationen und Diskussionen nichts Neues. "In meinen 24 Jahren gab es aber immer kontroverse Themen", sagt er. "Manche Leute mögen das. Das gehört wahrscheinlich dazu."

Fernab der Diskussionen sei "wirklich wichtig", dass die Formel 1 ein weltweiter Sport ist und viele Fans hat, hebt Whitmarsh hervor. "Wir haben die technisch am höchsten entwickelten Autos. Wir haben die besten Fahrer der Welt in unserem Sport, und wir bieten eine tolle Show. Wenn wir uns weiterhin darauf konzentrieren, dann wird sich auch der Rest erledigen", ist sich der Brite sicher.