Whitmarsh bestätigt: McLaren in Spanien mit hoher Nase

McLaren wird ab dem Grand Prix von Spanien auf eine höhere Nase setzen, die man in Mugello kurz ausprobierte, und will so zu alter Stärke zurückfinden

(Motorsport-Total.com) - Erst in den letzten Stunden des dreitägigen Mugello-Tests ließ McLaren die Katze aus dem Sack und schraubte eine deutlich höhere Nase an den von Oliver Turvey gesteuerten MP4-27. Nun gibt McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh bekannt, dass man die neue Lösung auch beim Grand Prix von Spanien einsetzen wird.

Titel-Bild zur News:

McLaren experimentierte in Mugello viel mit der Front (hier die alte Nase)

"Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass wir sie am Sonntag sehen werden", bestätigt der Brite. "Das wäre dann auch das erste Mal, dass unsere Fahrer damit Erfahrung sammeln." Damit spielt der McLaren-Teamchef auf die Tatsache an, dass der Test in der Toskana nicht von den Stammpiloten, sondern von Turvey und Testfahrer Gary Paffett bestritten wurde.

"Wir haben in Mugello viel Feedback erhalten, daher haben wir die Daten für das Setup, und um die Performance auf der Strecke zu finden", gibt er sich zuversichtlich, dass die neue Lösung für das zuletzt etwas ins Trudeln geratene Mclaren-Team ein Schritt nach vorne sein wird. "Wir haben in Mugello interessante Testdaten gesammelt, und wir werden in Barcelona mehr wissen, aber wir rechnen damit, dass wir das gewonnene Wissen gut umsetzen können."

Inwiefern sich die neue Nase von der alten unterscheidet


Fotos: McLaren, Testfahrten in Mugello


Die neue Frontpartie fällt durch deutlich höhere Frontflügel-Halterungen auf, ist an der Spitze flacher und nicht mehr so elegant wie die bisherige Lösung, die sich von den Versionen der Konkurrenz deutlich unterschied.

Die neue Nase kann man durchaus als Zugeständnis an die Konkurrenz verstehen, dennoch kommt sie ohne die hässliche Stufe aus, die zu Saisonbeginn beim Großteil der neuen Autos für Aufsehen gesorgt hatte. "Üblicherweise sucht man nach wenig Luftwiderstand und viel Abtrieb, es muss einem aber bewusst sein, dass heutzutage Verbesserungen eher bescheiden ausfallen", glaubt Whitmarsh nicht, dass die Nase ein großer Sprung nach vorne ist.

Was sich Whitmarsh verspricht

"Bei der Nase und beim Frontflügel fällt auf, dass die Halterungen ziemlich anders aussehen, und es gibt auch ein paar andere kleine Unterschiede", beschreibt er die neue McLaren-Lösung. "Damit beeinflussen wir den Luftstrom für den Rest des Autos. Heutzutage sucht man in einem sehr kritischen Bereich nach sehr kleinen Verbesserungen. Beim Heck gibt es sehr viele Restriktionen, daher erreicht man größere Fortschritte, wenn man den Luftstrom beeinflusst, der dort ankommt, als wenn man das Heck selbst weiterentwickelt."

Nach dem enttäuschenden Wochenende in Bahrain glaubt Whitmarsh, dass sein Rennstall nun wieder in alter Form auftreten wird. "Ich glaube, dass wir in Spanien konkurrenzfähig sind und einen Schritt machen werden, man weiß aber nie, was die anderen machen", warnt er aber vor Euphorie. "Unser Auto war bei allen vier Rennen stark genug für die erste Reihe - das beweist, dass das Tempo passt. Wir arbeiten daran, das Auto konstant weiterzuentwickeln, aber man darf sich nicht darauf verlassen, dass die anderen Teams nicht zulegen und dir das Leben nicht schwerer machen."

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