• 01.02.2008 11:10

White: Zurück an die Spitze

Renault-Motorenchef Rob White blickt auf die bevorstehende Formel-1-Saison und die Herausforderungen an seine Abteilung

(Motorsport-Total.com) - Die Arbeit von Rob White findet bei Renault eher im Schatten von Fernando Alonso und Rookie Nelson Piquet Jr. statt, doch ist sein Anteil am gemeinsamen Erfolg ebenso wichtig. Der Brite kümmert sich um die Belange des V8-Motors im gestern präsentierten R28 und zeigt sich optimistisch, was eine Rückkehr von Renault zur Spitze des Formel-1-Feldes angeht.

Titel-Bild zur News: Rob White (Motorenchef), Renault

Renaults Motorenchef Rob White schaut zuversichtlich auf die neue Saison

Frage: "Rob, denkst du, dass Ihr die Motorsteuerung im Vergleich zu den anderen Teams besser hinbekommen habt?"
Rob White: "Alle Teams müssen auf die gleiche Soft- und Hardware zurückgreifen, deshalb hat jedes Team den gleichen Handlungsspielraum, um die Standardelektronik bestmöglich auszunutzen. Den Unterschied macht letztendlich aber aus, wie gut sich das Team mittlerweile mit dem neuen System auskennt und wie gut sich bereits erarbeitetes Know-how damit verbinden lässt. Wir hatten anfangs nicht alle dieselbe Ausgangsbasis, wussten aber im Voraus über diese Veränderungen Bescheid. Hier bei Renault haben wir uns frühzeitig dem Problem gewidmet - zunächst in der Fabrik und anschließend dann auf der Teststrecke, um so gut wie möglich für den Saisonstart aufgestellt zu sein."#w1#

Frage: "Zumindest für die kommenden fünf Jahre bleibt die Motorenentwicklung eingefroren. Was wird dabei die Herausforderung für das Triebwerkteam sein?"
White: "Wir dürfen den Motor nicht weiterentwickeln, das wurde in diesem Jahr auch auf die Triebwerksperipherie ausgeweitet. Dennoch bleibt da noch eine Menge zu tun, wir sollen schließlich eine gute Zuverlässigkeit des Motors und des Gesamtpakets gewährleisten können. Die Motoren selbst bleiben komplex und ausgefeilt, sodass wir dem Nachschub von Komponenten und deren Qualität große Aufmerksamkeit schenken müssen. Natürlich müssen wir dabei auch die Veränderungen im Auge behalten, wie der Antriebsstrang im Wagen gebraucht wird."

"Im Hause Renault sorgte das Einfrieren der Motoren im Vorjahr für eine erhebliche Kostenreduktion." Rob White

Frage: "Hat das Einfrieren der Motoren dazu beigetragen, eine bessere Wirtschaftlichkeit in puncto Kosten zu erreichen?"
White: "Die Triebwerkshomologation ermöglicht es den Herstellern, die Ausgaben für die Motorenentwicklung herunterzufahren, ohne zugleich die Position im Wettbewerb zu gefährden. Der Weltverband gibt allerdings nicht die Höhe des Budgets dafür vor, sodass die Entscheidung bei den Teams liegt, wie die verfügbaren Ressourcen verteilt werden. Im Hause Renault sorgte das Einfrieren der Motoren im Vorjahr für eine erhebliche Kostenreduktion. Die kürzlich angekündigte Kontinuität in diesem Bereich sollte weitere Einsparungen ermöglichen."

Frage: "Wie geht Renault das Jahr 2008 an?"
White: "Unser Team zeigte im letzten Jahr eine große Stärke darin, sich den Leistungsproblemen zu stellen und diese zu lösen. Wir sind fest entschlossen, wieder an die Spitze zurückzukehren und haben seit vielen Monaten unaufhörlich auf dieses Ziel hingearbeitet. Wir haben zwei neue Fahrer und ein technisches Paket, das in den nächsten Wochen seinen Feinschliff erhalten wird, sodass wir in Melbourne in guter Verfassung ankommen werden. Der Wettbewerb wird sicherlich eng, aber wir gehen optimistisch in die neue Saison."