Webber kritisiert Verstappen: Zu viele Trainingsausrutscher

Mark Webber glaubt, das Max Verstappen mit seinen vielen Trainingsaurutschern zu viel Druck auf Red Bull ausübt, aber auch, dass er viel Pech hatte

(Motorsport-Total.com) - Die Fortschritte des hochgelobten Max Verstappen sind in der Formel-1-Saison 2017 ins Stocken geraten. Der Red Bull RB13 kann nicht an die Performance seiner Vorgänger anknüpfen, in der Weltmeisterschaft liegt er 50 Punkte hinter Teamkollege Daniel Ricciardo, obschon er im Qualifying-Duell die Nase mit 7:4 vorn hat. Mark Webber, Landsmann von Verstappens Teamkollegen Daniel Ricciardo, glaubt, dass "Mad Max" dem Red-Bull-Team mit Fahrfehlern in Trainings einen Bärendienst erweist.

Titel-Bild zur News: Max Verstappen

Max Verstappen hat für Mark Webber zu viele Trainings-Unfälle Zoom

Verstappen fährt bisweilen in den Freien Trainings über dem Limit, was zum Teil zu Abflügen wie in Baku führt. Zwar bleibt er, wenn es drauf ankommt, in der Regel fehlerfrei (nur in Ungarn hat er sich einen wirklich dicken Bock erlaubt), doch Webber glaubt, dass er dem Team mit seinen Ausrutschern einen Bärendienst erweist: "Max ist zu unzuverlässig, wenn es darum geht, das Wochenende zum Rennen hin aufzubauen. Er ist freitags und samstags laufend neben der Strecke. Damit baut er Druck auf die Mechaniker auf, das Auto richtig hinzustellen."

Gleichzeitig bescheinigt er dem Niederländer aber einen guten Job am Sonntag und findet den Abstand in der Weltmeisterschaft zu Ricciardo nicht gerechtfertigt: "An Sonntagen hat er keine Fehler gemacht. Aber er hat eine ganze LKW-Ladung Punkte durch technische Defekte verloren. Das ist natürlich schwer zu verdauen." Verstappen hat bereits Druck auf Red Bull gemacht und indirekt mit Weggang gedroht, sollte es nicht besser werden.

Einen perfekten Job bescheinigt der Porsche-Markenrepräsentant hingegen Daniel Ricciardo: "Er ist der zuverlässigste Fahrer der Formel 1 - bei ihm weiß man einfach, dass er jede Woche seine Leistung bringt. Er holt immer das Beste aus dem heraus, was man ihm gibt. Ich wüsste nicht, wo er in diesem Jahr mehr hätte bringen sollen."

Max Verstappen

Im Rennen gingen Verstappen durch Pech viele Punkte verloren Zoom

Generell hat Red Bull bislang nicht die Erwartungen erfüllt. "Das Auto war zu Beginn recht schwach, deshalb mussten sie viel aufholen", sagt Webber über sein Ex-Formel-1-Team, fällt aber auch über das generelle Auftreten von Helmut Marko und Co kein gutes Urteil. "Mit den Renault-Motoren klingen sie leider wie eine Schallplatte mit Sprung: 'Uns fehlt es hier, uns fehlt es da.' So geht es jetzt schon seit fünf Jahren."

Da mag er sich zwar um ein Jahr verzählt haben, doch die Message ist klar: Red Bull soll weniger jammern. Was passieren muss, damit das aufhört? "Vielleicht müssen sie ihr Auto eine Sekunde schneller als alle anderen machen", spottet der Australier.