• 16.03.2009 16:43

  • von Roman Wittemeier

Webber-Analyse: Hat Red Bull langsamer entwickelt?

Red Bull ist mit dem neuen RB5 ein furioser Testauftakt gelungen, doch mittlerweile beeindrucken andere - Mark Webber hat noch Probleme

(Motorsport-Total.com) - Als Red Bull zu den ersten Testfahrten mit dem neuen RB5 ausrückte, sah man in der Mannschaft um Teamchef Christian Horner viele strahlende Gesichter. Der extreme Entwurf von Stardesigner Adrian Newey war auf Anhieb so pfeilschnell wie er aussah. Doch anfangs überschatteten auch viele technische Gebrechen die Testarbeit. Mittlerweile läuft der RB5 zwar zuverlässiger, ist aber längst nicht mehr so beeindruckend schnell.

Titel-Bild zur News: Mark WebberJerez, Circuit de Jerez

Mark Webber blickt dem Saisonstart mit dem neuen RB5 skeptisch entgegen

Sebastian Vettel und Mark Webber waren zuletzt in Barcelona fast immer nur im Mittelfeld zu finden, während vor allem Brawn und Toyota den stärksten Eindruck hinterließen. "Das Auto fühlte sich nicht schlecht an. Das war das alarmierende", sagte Webber in der 'auto motor und sport'. Alarmierend deshalb, weil sich kein Bereich abzeichnte, wo man durch schnelle Verbesserungen deutlich Zeit hätte gutmachen können.#w1#

"Die anderen haben besser entwickelt als wir", suchte der Australier nach Erklärungen. "Vielleicht waren auch die niedrigen Temperaturen an den ersten zwei Tagen schuld. Das Bild könnte sich zu unseren Gunsten ändern, wenn es wärmer wird." Gegen die zweite These spricht allerdings, dass der Red Bull auch an den sonnig-warmen Nachmittagen in Katalonien nicht sonderlich begeistern konnte. Auffällig auch: Offenbar kommt Vettel mit dem Arbeitsgerät besser zurecht als der Platzhirsch im Team.

"Er mag Autos, die an der Vorderachse zupacken und im Heck etwas unruhig sind. Ich fahre ein anderes Setup als er. Sebastian hat die Aero-Balance mehr Richtung Vorderachse, die Bremsbalance mehr nach hinten und er fährt vorne weichere Federn", beschrieb Webber die fahrerischen Vorlieben überraschend detailliert.

"Ich spüre die neuen Reifen noch nicht so wie das bei den Rillenreifen der Fall war. Das war immer meine Stärke", erklärte er weiter. Er habe neuerdings das Problem, dass er in der letzten Phase innerhalb einer Bramszone kein Empfinden für den Haftungsgrad aufbauen könne. Als Konsequenz klagte Webber über häufig stehende Vorderreifen - ein Problem, welches mit dem Vettel-Setup logischerweise viel seltener auftritt.