Wasserleck und Check: Warum McLaren warten musste

Die langen Standzeiten des McLaren-Honda MCL32 am Mittwoch in Barcelona sind geklärt - "Ohne Probleme": Honda macht sich mit PR-Aussage lächerlich

(Motorsport-Total.com) - Bei McLaren schrillen nach sechs von acht Testtagen dieses Winters (Formel-1-Tests in Barcelona live im Ticker) die Alarmglocken. Teamchef Eric Boullier und Starfahrer Fernando Alonso machen dafür subtil Motorenpartner Honda zum Sündenbock.

Titel-Bild zur News: Stoffel Vandoorne

Der McLaren-Honda MCL32 verbringt mehr Zeit als geplant an der Box Zoom

Am Mittwoch wurde die britisch-japanische Allianz erneut von technischen Problemen eingeholt. Die langen Standzeiten sind nun geklärt. Zur Mittagspause wurden planmäßig die Batterien und der Unterboden gewechselt, was von vornherein länger als eine Stunde - Mittagspause ist von 13:00 bis 14:00 Uhr - gedauert hätte. Während dieses Prozesses wurde auch noch ein Wasserleck entdeckt.

Wegen des Wasserlecks entschloss man sich bei McLaren dazu, den MCL32 einem "gründlichen Check" (Boullier) zu unterziehen: "Der dauerte länger als erwartet." Aus der marginal verlängerten Mittagspause wurde so eine Standzeit bis 16:00 Uhr. Alonso schaffte nur 46 Runden - und hatte so immerhin Zeit, den Medienvertretern gegenüber seinem Ärger Luft zu machen.

"Das gehört zum Testen halt dazu", verteidigt Boullier das Vorgehen des Teams. "Es hätte wenig gebracht, früher rauszugehen und dann auf der Strecke in Probleme zu geraten, die man genauso gut bei einem gründlichen Check eliminieren hätte können. Ja, wir haben noch viel Arbeit vor uns, und ja, wir haben nur noch zwei Tage Zeit. Aber wir arbeiten uns sorgfältig durch unser Programm."


Fotos: McLaren, Testfahrten in Barcelona


Etwas merkwürdig mutet an, dass Hondas Leiter des Formel-1-Projekts, Yusuke Hasegawa, in der offiziellen Pressemitteilung zum Testmittwoch von "weiteren Fortschritten" spricht, und zwar "ohne nennenswerte Probleme". Das sieht man auf McLaren-Seite nämlich ganz anders. Am Ende seines PR-Zitats räumt der Japaner immerhin ein: "Natürlich haben wir noch viel zu tun."

Positiv: Honda testete am Mittwoch in Barcelona erstmals jene neue Motorenausbaustufe, die auch beim Saisonauftakt in Melbourne zum Einsatz kommen wird.