• 16.03.2013 08:37

  • von Felix Matthey

Warum Melbourne für die Motoren eine Herausforderung ist

Williams-Motoreningenieur Dave Lamb erklärt, welche Belastungen die Motoren in Melbourne erfahren und inwiefern sich das auf die Pirelli-Reifen auswirkt

(Motorsport-Total.com) - Die Strecke im Albert Park in Melbourne ist zwar keine Hochgeschwindigkeitsstrecke, dennoch beansprucht sie die Motoren der Formel-1-Boliden stärker als vielleicht angenommen. Laut Williams-Motoreningenieur Dave Lamb liegt das vor allem an einer Eigenschaft der Strecke: "Australien ist eine Herausforderung, da die Fahrer auf den kurzen Streckenabschnitten zwischen den Kurven sehr hart beschleunigen", so Lamb.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Die kurzen Vollgasspassagen in Melbourne haben es für die Motoren in sich Zoom

Für den Saisonauftakt habe Williams, die ihren neuen FW35 erst bei der zweiten Einheit der Winter-Testfahrten auf die Strecke schickten und dort insgesamt 4.900 Kilometer abspulten, vor allem daran gearbeitet, das Ansprechverhalten zwischen Gaspedal und Motor zu optimieren, um die Beschleunigung aus den engen Kurven und die Motorbremse zu verbessern. Das sei jedoch nicht die einzige Schwierigkeit in Melbourne: "Der Benzinverbrauch pro Kilometer ist aufgrund der kurzen Passagen einer der höchsten des ganzen Jahres", merkt Lamb an. "Das mussten wir also auch bedenken."

Am Trainings-Freitag in Australien lief es für Williams noch eher durchwachsen: Pastor Maldonado und Valtteri Bottas belegten die Plätze 16 und 18. Wie so oft standen aber offenbar andere Dinge als schnelle Zeiten im Vordergrund. Lamb: "Wir probierten im Training verschiedene Drehzahlen und Drehzahlbegrenzer aus um den Reifenverschleiß zu kontrollieren. Die Lebensdauer der Reifen ist hier recht kurz und kann durch jede zusätzliche Stabilität verlängert werden. Das wird fürs Rennen eine große Hilfe sein." Dort will man dann besser abschneiden: "Unser Ziel ist, anzugreifen, egal wo. Wir möchten in einer guten Position ins Ziel kommen."