• 30.03.2014 13:55

  • von Dominik Sharaf

Vettel warnt Mercedes: "Wir machen größere Fortschritte"

Red Bull wird seinem Ruf als Weltmeister im Entwickeln gerecht und macht den WM-Fight zu einem Zweikampf mit Silber: "Lange nicht genug", findet Helmut Marko

(Motorsport-Total.com) - Wer die vergangenen Formel-1-Jahre nicht komplett verschlafen hat, dem ist längst klar gewesen: Ewig wird Red Bull nicht der Spitze hinterherfahren. Spätestens seit dem Malaysia-Grand-Prix am Sonntag deutet sich an, dass die Wiederauferstehung der Weltmeister schneller vonstatten geht, als sich das so mancher Konkurrent gewünscht hätte, schließlich waren die Österreicher in Sepang dank Sebastian Vettel die zweite Kraft hinter Mercedes. "Es ist eine Frage der Zeit", warnt der Heppenheimer die Gegner.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Lewis Hamilton

Trinkt Vettel Hamilton bald wieder den Champagner vor der Nase weg? Zoom

Vettel lobt die Entwicklung, die sowohl in Milton Keynes als auch in Viry-Chatillon vollzogen wurde, schließlich kam der RB10 noch beim Testauftakt in Jerez kaum vom Fleck. "Schaut euch doch an, wo wir vor eineinhalb Monaten standen", meint der 26-Jährige. "Da waren wir von zehn Runden am Stück weit entfernt. Es war tolle Arbeit des Teams und tolle Arbeit von Renault, alle schuften unter Hochdruck." Für Helmut Marko ist das bisher Erreichte allerdings noch lange nicht genug.

Zwar spricht der Red-Bull-Motorsportberater davon, dass "alles im grünen Bereich", der Rückstand auf die Silberpfeile seit Melbourne geschmolzen und die Leistung Vettels "tadellos" gewesen sei. Er moniert gegenüber 'Sky' aber: "Das reicht bei weitem noch nicht." Auch seinem Starpiloten ist klar, dass der Weg zurück auf den Platz an der Sonne mit Hürden gespickt ist: "Mercedes hat immer eine Antwort in der Hinterhand", weiß Vettel, rasselt aber mit den Säbeln: "Es liegt an uns, wie schnell wir zurückkommen. Es sieht im Moment so aus, als würden wir größere Schritte machen als sie."

Zweikampf Mercedes versus Red Bull

Der größte und wichtigste ist der, dafür zu sorgen, dass der Red Bull die gewohnte Zuverlässigkeit an den Tag legt. "Es sind keine guten Neuigkeiten, dass wir wie schon in Australien mit nur einem Auto ins Ziel gekommen sind", räumt Vettel ein, sieht aber Fortschritte und warnt davor, an Wunder zu glauben: "Man muss realistisch bleiben. Das war eines der schwierigsten Rennen, was die Temperaturen und die Belastung für das Auto betrifft." Marko spielt den Ball nach Frankreich: "Die Hauptlast liegt auf Renault, dass der Motor standfest wird, die Software funktioniert und mehr Power kommt."

Niki Lauda jedenfalls spürt den Atem der ehemaligen Topfavoriten im Nacken: "Das Team arbeitet hochprofessionell mit Vollgas, um den Motor und das Auto - was ein Superauto ist - auf den neuesten Stand zu bringen", so der Mercedes-Aufsichtsratschef gegenüber 'RTL'. Er glaubt an eine Jagd auf seine Truppe: "Man muss wirklich aufpassen, wie schnell die Entwicklung bei Red Bull weitergeht. Ich kann Mercedes und allen anderen nur raten, die Entwicklung genauso voranzutreiben, denn nur dann bleibt man vorne. Sonst sicher nicht!" Auch Nico Rosberg hat bemerkt, dass der Vorsprung immer weiter schmilzt: "Red Bull ist noch die Messlatte in diesem Sport", mahnt der Wiesbadener im Gespräch mit 'RTL'.


Fotos: Großer Preis von Malaysia, Sonntag


Rosberg erinnert sich: "Am letzten Testtag war Sebastian vier Sekunden langsamer als ich pro Runde, vier Wochen später ist er in meinem Rückspiegel." Trotzdem sieht Lauda seine Truppe im Kampf um die WM-Kronen bei Fahrern und Konstrukteuren derzeit noch auf der Pole-Position, jedoch auch einen Zweikampf heraufziehen. "Im Moment würde ich sagen, dass Mercedes klar vorne ist. Dann kommt schon Red Bull, denn Ricciardo war auch schnell, bevor er die ganzen Probleme hatte", analysiert der Österreicher, der wenig Alternativen zu den beiden neuen Platzhirschen erkennt: "Die sind jetzt die zweite Kraft und herangerückt an Mercedes. Dann kommt eine kleine Pause, und dann kommt Ferrari."