• 16.11.2010 10:33

  • von Roman Wittemeier

Vettel und Webber: Aussprache in Abu Dhabi

Die Red-Bull-Rivalen Sebastian Vettel und Mark Webber haben sich nach dem Abu-Dhabi-Triumph zusammengesetzt: Respekt sollte niemals verloren gehen

(Motorsport-Total.com) - Es war für Red Bull eine sensationell erfolgreiche Saison mit dem Gewinn von Fahrer- und Konstrukteurstitel. Doch phasenweise stand nicht der schnelle RB6 im Fokus, sondern vielmehr einige Streitigkeiten der Piloten Sebastian Vettel und Mark Webber. Über Wochen herrschte Eiszeit zwischen den beiden Kontrahenten um den Titel, doch nach dem Saisonfinale gab es eine Aussprache.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Mark Webber und Sebastian Vettel haben in Abu Dhabi reinen Tisch gemacht

"Als ich hörte, dass Sebastian wieder im Motorhome war, bin ich herübergegangen, um mit ihm allein reden zu können. Das war mir sehr wichtig. Wir haben über viele Dinge aus der gesamten Saison gesprochen", berichtet Webber auf 'Servus TV'. "Als Konkurrent musst du so etwas ins Reine bekommen. Das ganze Jahr über gibst du alles, aber du musst am Jahresende dann auch in der Lage sein, dich vor dem anderen und dessen Erfolg zu verneigen. Man redet wie Männer darüber und dann geht es weiter. So muss das laufen."

"Diese 'Mikrogefechte', aus denen die Medien regelrechte 'Makrogefechte' machen, gehören einfach dazu. Wir achten einander in hohem Maße. Wir können uns die Hand geben und in die Augen sehen", erklärt der Australier, der sich bei Red Bull ins zweite Glied zurückversetzt fühlte. "Die Situation war besonders. Ab einem gewissen Punkt muss man auf sich schauen und sich auf das Wesentliche konzentrieren", sagt Vettel.

"Es gab vor allem in den letzten Rennen eine große Anspannung. Wenn so etwas abfällt, dann sieht man einige Dinge etwas anders. Wir haben die Gelegenheit genutzt, um darüber zu sprechen. Wir haben die Dinge konkret angesprochen, die uns vielleicht beide gestört haben. So sollte es sein", fasst der neue Formel-1-Weltmeister zusammen.

¿pbvin|512|3292||0|1pb¿"Manchmal hat man sich gern, manchmal gehen die Meinungen auseinander. Unter dem Strich sitzen wir alle im gleichen Boot", so Vettel. "Aus anderen Formelserien und aus dem Kartsport ist mir immer die Kameradschaft wichtig gewesen - auch der gegenseitige Respekt. Das sollte nie verloren gehen, auch nicht, wenn man sich auf dem höchsten Level bekämpft."

"Jeder sucht natürlich seinen eigenen Vorteil. Es war sehr wichtig, dass wir in Abu Dhabi darüber gesprochen haben", so der Heppenheimer. Man habe mehrere strittige Situationen erlebt, die jedoch nach außen dramatischer wirkten als intern. "Wenn es eine Lehrstunde gab, dann in dem Sinne, wie die Presse das aufnimmt, was man sagt, man meint oder versucht hat zu sagen."

"Wenn es darum ging, ans Team, ans Auto und die Entwicklung zu denken, dann waren wir meist einer Meinung. Wenn nicht, dann haben wir darüber diskutiert", sagt Vettel. "Es gab Zeiten, wo unsere Meinungen auseinander gingen, aber das ist doch ganz normal. Wenn man das Beste will, dann ist es normal, dass man sich mal die Hörner stößt - das ist nur menschlich. Wir lernen daraus und werden im nächsten Jahr ganz anders damit umgehen."