Vettel über Newey: "Wissen, was wir an ihm haben"

Sebastian Vettel weiß, was er Stardesigner Adrian Newey zu verdanken hat, und bestätigt, dass dieser immer noch mit einem Zeichenbrett arbeitet

(Motorsport-Total.com) - Gerhard Berger war derjenige, der Dietrich Mateschitz vor sechs Jahren empfahl, Adrian Newey um jeden Preis zu Red Bull zu holen. Ein Goldgriff, wie sich im Nachhinein herausstellte, denn zwar hatte Newey zu jenem Zeitpunkt schon seit sieben Jahren kein Weltmeisterauto mehr konstruiert, aber trotzdem gelang es ihm, Red Bull binnen drei Jahren zum Siegerteam zu machen.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey und Sebastian Vettel

Sebastian Vettel bewundert die Arbeit und Einstellung von Adrian Newey

Davon profitierte im Vorjahr auch Sebastian Vettel, der in Neweys RB6 erstmals Weltmeister wurde. "Wir alle wissen, was wir an ihm haben", erklärt der Deutsche nun im Interview mit dem 'kicker'. "Er ist nach wie vor einer, der im Zeitalter der Computer unverändert am Reißbrett steht und zeichnet." Das ist in der modernen Formel 1 einzigartig und macht einen Teil des Mythos aus, der den britischen Stardesigner langsam zu umgeben beginnt.

"Wenn ich bei ihm in England in der Fabrik vorbeischaue und all die Schablonen, Lineale und Zirkel auf dem Tisch liegen sehe, dann ist das schon was Besonderes", staunt Vettel. "Er greift auf eine Riesenerfahrung in der Formel 1 zurück. Wichtiger aber ist, wie man ihm anmerkt, dass er leidenschaftlich bei der Sache ist. Er hat Spaß daran, ist sehr, sehr ehrgeizig. Ihm muss man nicht sagen, was die Zielsetzung ist. Das hat er im Blut."

Besonders schätzt Vettel an Newey, dass der Designer die Sprache der Fahrer spricht, weil er gelegentlich auch selbst Autorennen fährt: "Ja, er fährt gerne mal selbst, auch wenn er dabei nicht der Schnellste ist. Aber er hat Spaß daran. Das gehört auch dazu", lächelt der Red-Bull-Pilot. "Du kannst clever sein, schlau, vielleicht sogar genial. Wenn du die Materie aber nicht greifen kannst, wenn du dich damit nicht identifizierst, kannst du niemals so gut sein."