Drittes Training: Vettel wieder auf Kurs

Fernando Alonso fordert Red Bull heraus, aber der schnellste Mann vor dem Qualifying auf dem Nürburgring heißt einmal mehr Sebastian Vettel

(Motorsport-Total.com) - Bisher hatte es auf dem Nürburgring so ausgesehen, als würde 2009er-Sieger Mark Webber seinem Red-Bull-Teamkollegen Sebastian Vettel ausgerechnet in Deutschland erstmals richtig den Rang ablaufen, aber im letzten Freien Training vor dem Qualifying scheint die teaminterne Hackordnung wiederhergestellt. Zumindest sicherte sich Vettel am Samstagmorgen die Bestzeit.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel ist genau im richtigen Moment wieder voll konkurrenzfähig

Zunächst bestätigte Fernando Alonso die ansteigende Ferrari-Formkurve, indem er mit einer Zeit von 1:31.138 Minuten in Führung ging. Der Spanier leistete sich den Luxus, am Ende gar nicht mehr auf die Strecke zu gehen und stattdessen in der Box mit Testfahrer Marc Gene zu quatschen. Doch er hatte die Rechnung ohne die beiden Red Bulls gemacht, die seine Zeit praktisch mit Ablauf der regulären 60 Minuten doch noch unterbieten konnten.

Drei Favoriten auf die Pole-Position

Erst ging Webber um knapp eine Zehntelsekunde an Alonso vorbei, dann drehte Vettel die bisher beste Runde seines Wochenendes und setzte sich mit einer Zeit von 1:30.916 Minuten an die Spitze. Auffällig dabei, dass er auf der langen Hatzenbach-Gerade früh in den Drehzahlbegrenzer kam, obwohl Red Bull in Sachen Topspeed nicht zu den Schnellsten gehört. Das könnte sich im Rennen als Nachteil herausstellen.

"Ich bin mir sicher, dass Alonso noch eine schnelle Runde in seinen weichen Reifen gehabt hätte", meint Experte Anthony Davidson. "Es ist ein Reifenproblem, Ferrari bekommt sie nicht schnell auf Temperatur. Ich hoffe, dass es nicht regnet, denn dann werden wir einen tollen Kampf zwischen Ferrari und Red Bull erleben. Vettel musste sich strecken, um Webber zu schlagen, denn Webber hat im letzten Sektor Zeit verloren."

Genau wie gestern war Vettel im Mittelsektor langsamer als sein Teamkollege, dafür hatte er diesmal aber im ersten und dritten Sektor die Nase vorne. Die beiden Red Bulls und Alonso werden die Pole-Position am Nachmittag wohl auch unter sich ausmachen (sofern es trocken bleibt), denn alle anderen scheinen keine ernsthafte Konkurrenz zu sein. Schnellste Verfolger waren diesmal die McLaren-Piloten Lewis Hamilton (+0,662) und Jenson Button (+0,707).


Fotos: Großer Preis von Deutschland, Samstag


Hamilton und Button konnten auf harten Reifen die Pace von Red Bull und Ferrari einigermaßen mitgehen, als dann aber auf die weicheren Pirellis gewechselt wurde, war plötzlich ein Rückstand da. Genau umgekehrt verhält es sich mit Mercedes: Die Silberpfeile sind im Qualitrimm besser als auf den Longruns. Nico Rosberg (+0,778) wurde Sechster, Michael Schumacher (+1,607) nur Neunter - allerdings ohne KERS, wie vermeldet wurde.

Zweimal vier Deutsche in Führung

Mit Adrian Sutil (8./Force India/+1,475) landete noch ein weiterer Deutscher in den Top 10. Apropos Deutschland: Gleich zweimal (in der 25. und 42. Minute der Session) gab es heute Morgen eine deutsche Vierfachführung, die aber jedes Mal von Paul di Resta (Force India) durchbrochen wurde. Der Teamkollege von Sutil landete schlussendlich mit 1,897 Sekunden Rückstand auf dem zwölften Platz, knapp vor Nick Heidfeld.

Letzterer büßte gut zwei Sekunden auf die Spitze ein und war diesmal wieder um drei Zehntelsekunden langsamer als sein russischer Stallgefährte Witali Petrow (11.). Renault stattete heute beide Autos mit dem bewährten Front-Auspuffsystem aus, nachdem Heidfeld gestern mit einer neuen Heckvariante experimentiert hatte. Deren Renndebüt könnte nun aber auf Spa-Francorchamps nach der Sommerpause verschoben werden.

Fernando Alonso

Fernando Alonso ist diesmal schärfster Herausforderer von Red Bull Zoom

Im hinteren Mittelfeld gab es im Vergleich zu gestern keine erheblichen Verschiebungen. Pech hatte lediglich Heikki Kovalainen (19./+4,469), an dessen Lotus das Hydrauliksystem gewechselt werden musste, was ihn die ersten gut 20 Minuten kostete. Sein Teamkollege Karun Chandhok (23./+6,043) drehte sich gleich zweimal, blieb am Ende im Kiesbett stecken. An der 107-Prozent-Hürde wäre diesmal nur Daniel Ricciardo (HRT) gescheitert.

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