• 06.12.2010 08:56

  • von Roman Wittemeier

Vettel räumt auch in Großbritannien ab

Sebastian Vettel wird in Großbritannien mit dem 'Autosport'-Award ausgezeichnet - Kamui Kobayashi bester Rookie, Sonderpreis für Rubens Barrichello

(Motorsport-Total.com) - Hamburg, Milton Keynes und Birmingham - das waren die Stationen von Sebastian Vettel am zurückliegenden Wochenende. Nach einem Sponsorentermin in Deutschland und der Weihnachtsfeier von Red Bull am Samstag, ging es für den neuen Formel-1-Weltmeister am Sonntagabend zur Verleihung des 'Autosport'-Awards. Vettel wurde als bester Pilot des Jahres 2010 geehrt.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Die Red-Bull-Mannschaft räumte auch in Birmingham kräftig ab

Er habe seit dem Saisonfinale in Abu Dhabi "anstrengende, aber aufregende Wochen" erlebt, berichtet der 23-Jährige bei der Preisübergabe. "Am Samstagabend war es ganz speziell. Ich habe gemeinsam mit dem Team gefeiert. Seit Abu Dhabi bin ich in der Weltgeschichte herumgereist, daher war es schön, endlich wieder mit den Jungs zusammen sein zu dürfen."

Bei der Party in Milton Keynes hatte Vettel noch einmal betont, dass ein solcher Erfolg ohne die gute Arbeit aller Teammitglieder nicht möglich gewesen wäre. Grundlage für den Titelgewinn war die Stärke des Red Bull RB6, der in Birmingham als "Auto des Jahres" ausgezeichnet wurde. "Das war ein tolles Jahr", blickt Adrian Newey, der Konstrukteur des erfolgreichen Boliden, zurück.

"Es war eine lange und harte Saison, teilweise haben wir es uns selbst etwas schwer gemacht", erklärt der Brite. "Am Morgen des Renntages in Abu Dhabi dachten wir, dass es wirklich schwierig werden würde. Das Rennen war wie ein Pokerspiel und wir hatten am Ende einen Royal Flush in der Hand." Der RB6 stand 2010 bei 15 Grands Prix auf der Pole-Position, fuhr insgesamt zu neun Siegen.

F-Schacht als Innovation des Jahres

Während der Red-Bull-Wagen als beses Gesamtpaket ausgezeichnet wurde, bekam auch McLaren einen Preis. Der F-Schacht am MP4-25 wurde als "Innovation des Jahres" hervorgehoben. "Es geht immer darum, eine geniale Idee der Aerodynamiker zum Arbeiten zu bringen", sagt McLaren-Chefingenieur Tim Goss. Die Piloten hatten durch den F-Schacht zusätzliche Arbeit. "Lewis und Jenson beklagten sich über Schmerzen in der Schulter", lacht Goss.

"Ich denke, dass es immer eine Chance zum Überholen gibt." Kamui Kobayashi

Heikki Kovalainens Fahrt im brennenden Lotus T127 in Singapur wurde zum spektakulärsten Moment der Saison gewählt, Sauber-Pilot Kamui Kobayashi erhielt die Auszeichnung als bester Rookie. Der Japaner hatte sich 2010 mit tollen Überholmanövern in Szene gesetzt. "Ich denke, dass es immer eine Chance zum Überholen gibt", so Kobayashi, der die Trophäe aus den Händen von Derek Bell entgegen nahm.

"Für mich ist das ganz normal", sagt der Sauber-Mann mit Blick auf seine Überholshows. "Rennsport sollte aufregend sein. Mit mehr Überholmanövern passiert genau das. Wobei es sicherlich nicht einfach ist, vor allem mit einem Formel-1-Auto. Das beste Manöver war sicherlich in Valencia gegen Alonso", erklärt Kobayashi stolz.

Formel-1-Testfahrt für Williamson

Den Sonderpreis "Gregor Grant Award" bekam Rubens Barrichello für seine besonderen Leistungen im britischen Motorsport. "Ich habe so lange in Großbritannien gelebt, habe dort die Formelserien durchlaufen. Es ist für mich wie eine zweite Heimat", kommentiert der Williams-Haudegen. Im kommenden März startet der Brasilianer in seine 19. Formel-1-Saison. "Ich bin sicher, dass es im nächsten Jahr noch besser laufen wird."

¿pbvin|512|3300||0|1pb¿Weitere Auszeichnungen gingen am Abend an Jackie Stewart (für sein Lebenswerk) und an Bridgestone. Der japanische Reifenhersteller beendete sein Engagement als Alleinausrüster der Formel 1 zum Saisonende, ab sofort wird auf Pirellis gefahren. Über einen Formel-1-Test im McLaren darf sich Lewis Williamson freuen.

Der 21-Jährige wurde nach seinem Vizetitel in der Britischen Formel Renault mit dem BRDC-Award ausgezeichnet. "Was soll ich sagen? Ich stehe regelrecht unter Schock", so die Reaktion des Youngsters. "Ich habe am Wettbewerb teilgenommen und habe es gemacht wie immer: Ich habe einfach hundert Prozent gegeben. Als ich erfuhr, dass ich gewonnen habe, kamen mir die Tränen..."