• 20.07.2011 15:05

Vettel: "Frauen in der Formel 1 - warum nicht?"

Sebastian Vettel hätte nichts gegen die Aufwertung des Fahrerfelds der Königsklasse durch eine Frau - Michael Schumacher ist skeptisch

(Motorsport-Total.com/SID) - Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel könnte sich in der Königsklasse durchaus auch weibliche Konkurrenz vorstellen. "Man kann das nicht ausschließen. Wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann wieder mal eine Frau in der Formel 1", so Vettel am Mittwoch am Nürburgring im Vorfeld des Großen Preises von Deutschland. "Es spricht nichts dagegen. Es gibt kein Reglement, das ausschließt, dass Frauen fahren dürfen", hält er fest.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel hält die Formel 1 längst nicht für eine reine Männerdomäne

Der 24-Jährige merkte aber auch an, dass es schon "eine Zeitlang her" sei, dass zuletzt eine Frau in der Formel 1 im Cockpit saß. Die bislang letzte Frau war 1992 die Italienerin Giovanna Amati, die jedoch nie die Qualifikation für ein Rennen schaffte. Ein Grand-Prix-Start gelang bisher nur zwei Frauen, beide ebenfalls aus Italien: Maria Teresa de Filippis 1958 und Lella Lombardi, die insgesamt 12 Grands Prix fuhr und am 27. April 1975 in Barcelona als Sechste als einzige Frau der Formel-1-Geschichte in den Punkterängen landete.

Zuletzt hatte es immer wieder Spekulationen um einen Wechsel von "Supergirl" Danica Patrick in die Formel 1 gegeben. Die US-Amerikanerin gewann in Motegi 2008 als bislang einzige Frau ein IndyCar-Rennen und ist neben ihrem Engagement in der höchsten US-Formelrennserie auch sporadisch in der NASCAR-Nationwide-Serie unterwegs.

Im Rallye-Bereich war die Französin Michele Mouton 1982 Vizeweltmeisterin und gewann insgesamt vier WM-Läufe. Jutta Kleinschmidt triumphierte als bislang einzige Frau bei der Dakar-Rallye, während Ellen Lohr als einzige Frau ein DTM-Rennen gewann.

Für Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher ist es keine Frage der Fähigkeiten, ob es eine Frau in die Formel 1 schaffen könnte, sondern eher der richtigen Talentförderung. "Es gibt keinen Grund, warum nicht auch eine Frau in der Formel 1 schnell und erfolgreich sein sollte", so Schumacher. "Es gibt halt nur an der Basis noch nicht genügend Frauen, die im Motorsport groß werden, damit am Ende mal eine im Sieb übrig bleibt, die konkurrenzfähig ist."