• 11.10.2008 19:23

  • von Fabian Hust & Dieter Rencken

Vettel: Bei Red Bull Racing gibt es eine Menge zu tun

Der Deutsche über "Aufpasser" in seiner Karriere, das Management-Team von Toro Rosso und warum er kommendes Jahr viel Arbeit auf sich zukommen sieht

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel bestreitet dieses Jahr seine erste volle Formel-1-Saison und das mit großem Erfolg, obwohl er bei seinem Arbeitgeber Toro Rosso auf dem Papier nicht hatte erwarten können, dass er regelmäßig in die Punkte fährt und schon gar nicht, dass er beim Großen Preis von Monza seinen ersten Sieg einfährt.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel mit Gerhard Berger

Sebastian Vettel mit Gerhard Berger: Wichtiger Kontakt zum ehemaliger Racer

Mit seinen 21 Jahren ist der Deutsche der jüngste Pilot im Feld. Wie jeder Formel-1-Neuling lernt der Rennfahrer aus Heppenheim jeden Tag dazu. Dabei spielen die Mitglieder des Management-Teams seines Arbeitgebers eine entscheidende Rolle, allen voran Anteilseigner Gerhard Berger, Teamchef Franz Tost und Giorgio Ascanelli, Technischer Direktor des Teams.#w1#

"Für mich sind die Mitglieder des Managements sehr wichtig." Sebastian Vettel

"Für mich sind die Mitglieder des Managements sehr wichtig", so Vettel. "Gerhard Berger ist ein früherer Fahrer, er weiß genau, über was ich spreche. Er gibt mir viele Ratschläge, zudem kann er mir Tipps geben, wenn es um das Thema Management geht. Ich habe ja keinen Manager, ich kann also von ihm lernen."

"Franz Tost ist multifunktional, er verfügt über Erfahrungen aus verschiedenen Bereichen, sowohl von der technischen Seite als auch von der Seite des Managements, der Arbeit mit der Presse und so weiter", so der Deutsche weiter. "Er ist sehr erfahren, er hat in der Vergangenheit viele verschiedene Dinge gemacht."

"Diese Drei mag ich auch als Menschen, die Chemie stimmt also." Sebastian Vettel

"Giorgio Ascanelli ist ein sehr, sehr guter Techniker. Er ist sehr erfahren und sehr charismatisch. Ich mag ihn als Menschen sehr. Diese Drei mag ich auch als Menschen, die Chemie stimmt also. Ich fühle mich wohl, wenn ich mit ihnen zusammenarbeite. Das hilft sehr."

Das Management-Dreigestirn spielt also in gewisser Weise teilweise den Management-Ersatz für Vettel. Dass der junge Rennfahrer bisher noch keinen Manager hat, ist nicht verwunderlich, wenn man ihn über das Thema sprechen hört: "Es haben während meiner Karriere immer Leute auf mich aufgepasst, zum Beispiel lange Zeit Dr. Helmut Marko und Dr. Mario Theissen."

"Aber es gab aber niemanden, zu dem ich eine Freundschaft aufgebaut hatte. In meinen Augen ist ein Manager nicht nur jemand, der dir sagt, was du zu tun hast, und der dir einen Prozentsatz deines Gehaltes wegnimmt."

"Es war nach Monza ziemlich lustig, wer alles auf mich zugekommen ist..." Sebastian Vettel

"Es muss jemand sein, mit dem du befreundet bist, dem du trauen kannst. Mit ihm muss man über alles sprechen können. Bisher habe ich diesen Kerl noch nicht getroffen. Es war nach Monza ziemlich lustig, wer alles auf mich zugekommen ist..."

Ob ihm ein Manager wohl dazu geraten hätte, zur Scuderia Toro Rosso zu gehen? "Bei uns arbeiten viel weniger Leute im Team als bei den Top-Teams. Da halten alle zusammen", gibt sich Vettel begeistert. "Die Atmosphäre ist großartig, jeder steht hinter dem anderen."

"Wenn mal ein Fehler passiert, dann wird keiner für schuldig befunden, sondern man schaut nach vorn." Sebastian Vettel

"Wenn mal ein Fehler passiert, dann wird keiner für schuldig befunden, sondern man schaut nach vorn. Natürlich wird analysiert, was man falsch gemacht hat. Ich weiß nicht, wie das die anderen Teams machen. Ich verfüge nur über die Erfahrung von meiner Zeit bei BMW. Hier ist es anders, hier gibt es weniger Leute und alle machen sehr intensiv Druck."

In der kommenden Saison wird Vettel für das Red Bull Racing-Team an den Start gehen, das im Moment schwächer ist als der eigentlich kleinere Toro Rosso-Rennstall: "Ich denke, dass es kommendes Jahr eine Herausforderung werden wird. Es ist ein neues Team, auch wenn es dieselbe Mutterfirma hat. Dort gibt es neue Leute, und man muss eine gemeinsame Sprache finden. Das wird schwierig. Hinzu kommt, dass es meiner Meinung nach eine Menge zu tun gibt. Es wird hart, aber wir werden alles geben."