Trickst Mercedes beim Motor? "Red Bull sieht Gespenster"

Red Bull wirft Mercedes vor, mit einem illegalen Trick im Qualifying mehr Leistung herauszuholen: Wie Toto Wolff darauf reagiert und wieso der Vorteil wohl bleibt

(Motorsport-Total.com) - Bereits im Vorfeld der Saison finden hinter den Kulissen auf dem politischen Parkett die ersten Kämpfe statt: Nachdem Ferrari Red Bull und Mercedes vorgeworfen hatte, ein illegales vernetztes Fahrwerk zu benutzen, ortet nun Red Bull bei Mercedes einen unerlaubten Motorentrick: Die Silberpfeile sollen über das Motorenöl dem Sprit gewisse Additive zugeführt haben und so im Qualifying mehr Motorleistung haben. "Sie sehen Gespenster", reagiert Toto Wolff gegenüber der 'Gazzetta dello Sport' auf das von Red Bull ausgelöste FIA-Schreiben, wonach diese Herangehensweise verboten sei.

Titel-Bild zur News: Toto Wolff

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff wehrt sich gegen die Vorwürfe Zoom

Der Österreicher ist felsenfest davon überzeugt, dass Mercedes nichts zu befürchten hat, und deutet an, dass die Konkurrenz sich im Qualifying auch weiterhin warm anziehen wird müssen: "Wir verwenden seit Jahren eine Einstellung, die es uns erlaubt, im Qualifying mehr PS freizumachen. Das ist nichts Neues. Vielleicht wird es in Australien Proteste geben, aber wir bei Mercedes fühlen uns sicher."

Tatsächlich tappt die Mercedes-Konkurrenz seit Jahren im Dunkeln, wie es Mercedes gelingt, im Qualifying die Motoren aufzudrehen. So gelingt es den Silberpfeilen meist, die besten Startplätze herauszufahren. Und selbst wenn man im Rennen nicht bedeutend schneller ist, hat man eine perfekte Ausgangsposition für den Sieg. Kein unwesentlicher Faktor dafür, dass Mercedes in den vergangenen drei Jahren in 59 Rennen 51 Mal gewann.

Dieses Jahr deutet sich nach den Wintertests an, dass Ferrari mit Sebastian Vettel der größte Mercedes-Rivale werden könnte. Für Wolff keine Überraschung: "Es handelt sich um ein solides Team mit den richtigen Ressourcen, fähigen Ingenieuren und einem energischen und motivierten Anführer. Daher ist es logisch, ein konkurrenzfähiges Ferrari-Team zu erwarten. Bei den Tests stellten sie das schellste Auto und fuhren viele Kilometer."

Der Mercedes-Motorsportchef rechnet daher in Melbourne mit einem Duell zwischen seinem Team und den Roten aus Maranello: "Ich sehe Ferrari am Sonntag in Australien auf dem Podest und hoffe, dass wir mit ihnen um den Sieg kämpfen werden."