• 08.10.2011 10:28

  • von Christian Sylt & Caroline Reid

Trennung von Mercedes kostet McLaren Millionen

Gewinnrückgang um 21 Millionen Euro: Der Ausstieg von Mercedes als Anteilseigner hat sich negativ auf die McLaren-Bilanz des Jahres 2010 ausgewirkt

(Motorsport-Total.com) - Der Umsatz des Formel-1-Teams von McLaren ist im vergangenen Jahr um 26,1 auf 148,7 Millionen Britische Pfund (umgerechnet 171,7 Millionen Euro) gesunken, unter anderem wegen verlorener Investitionen durch den früheren Anteilseigner Mercedes.

Titel-Bild zur News: TAG-Heuer-Party bei McLaren in Woking

McLaren hat mit Anteilseigner Mercedes auch dessen Finanzspritzen verloren

Der Automobilhersteller hat Ende 2009 bekannt gegeben, dass er seinen 40-Prozent-Anteil an McLaren an die anderen Anteilseigner - die Bahrain Mumtalakat Holding Company, den Saudi-Tycoon Mansour Ojjeh (TAG) und den Vorsitzenden der McLaren-Gruppe, Ron Dennis - zurückverkaufen wird. Dadurch ging Mercedes' Investment in das Team im vergangenen Jahr von 32,2 auf 2,6 Millionen Pfund (also um 34,2 Millionen Euro) zurück. Das wiederum wirkte sich auf McLarens Nettogewinn aus, der von 34,4 auf 15,8 Millionen Pfund (also um 21,5 Millionen Euro) sank.

Mercedes kündigte den Verkauf seiner Anteile an McLaren an, um das damalige Weltmeisterteam Brawn übernehmen zu können. Brawn wurde in Mercedes umbenannt, wird seither aber von McLaren in den Schatten gestellt und hat noch nicht ein einziges Rennen gewonnen.

¿pbvin|512|4153||0|1pb¿Mercedes' direkte Ausgaben für McLaren dürften sich großteils auf die Markenpräsenz auf den Autos bezogen haben. Der Verlust dieser Einkommensquelle bedeutet, dass McLarens Budget nun fast ausschließlich durch Preisgelder und Sponsoren abgedeckt werden muss. 2010 hat McLaren die Partnerschaft mit Vodafone (geschätztes Volumen: 55 Millionen Euro pro Jahr) erweitert und neue Deals mit Aon und X-Trade Brokers geschlossen. Gleichzeitig reduzierte jedoch Santander sein Engagement und FedEx und Nescafe verließen das Team komplett.

Die Kosten stiegen um zwei Prozent auf 134,9 Millionen Pfund (155,7 Millionen Euro), weil 2010 19 statt wie im Jahr davor 17 Rennen gefahren wurden. Ein weiterer (einmaliger) Grund für den Kostenanstieg war ironischerweise die Einführung des Ressourcen-Restriktions-Abkommens, durch das bei der Verkleinerung der Belegschaft zahlreiche Abfindung fällig wurden. Die Zahl der Mitarbeiter ging um sechs Prozent auf 345 zurück. Die meisten Stellen wurden in der Produktion abgebaut.


Fotos: McLaren, Großer Preis von Japan


Trotz des Rückgangs der Gewinne hat sich die Trennung von Mercedes nicht auf die Leistungen auf der Strecke ausgewirkt und McLaren steht unmittelbar davor, zum zweiten Mal hintereinander Vizeweltmeister zu werden. Dies ist eine Verbesserung im Vergleich zum dritten Platz, der im letzten gemeinsamen Mercedes-Jahr errungen wurde.

Der Umsatz bei McLarens Mutterunternehmen, der McLaren-Gruppe, ist 2010 ebenfalls um 89,9 auf 201,7 Millionen Pfund (232,9 Millionen Euro) zurückgegangen. Das liegt an der Abspaltung des Sportwagenherstellers McLaren Automotive, der 2009 noch 82,2 Millionen Pfund zum Umsatz beigetragen hatte. Ein 40-prozentiger Anstieg des Umsatzes im Elektronik- und Cateringbereich sorgten jedoch dafür, dass diese Ausfälle teilweise kompensiert werden konnten.

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