Toro Rosso ernüchtert: Fehler der Piloten vereiteln Q2-Einzug

Wie Fehler von Brendon Hartley und Pierre Gasly Toro Rosso um einen Einzug ins Q2 brachten und wieso das Ergebnis Hartley für 2018 "sehr zuversichtlich" stimmt

(Motorsport-Total.com) - Mäßiges erstes Saison-Qualifying für die kleine Toro-Rosso-Truppe: Brendon Hartley und Pierre Gasly kamen über die Plätze 16 und 20 nicht hinaus. Besonders bitter: Beim Neuseeländer fehlte weniger als eine halbe Zehntelsekunde zum Auftieg ins Q2. "Ich bin ein bisschen frustriert, weil ich nicht um eine Zehntelsekunde schneller war", meint Hartley. Doch was waren die Gründe?

Titel-Bild zur News: Brendon Hartley

Brendon Hartley: Nur 0,029 Sekunden fehlten auf Q2 Zoom

"Ich habe einen Fehler in der ersten Kurve gemacht, habe den Grip ein bisschen unterschätzt", gibt er zu. "Ich habe also früh gebremst, und das hat mich ein paar Zehntel gekostet. Der Rest der Runde war ziemlich sauber." Aber auch die Strategie war offenbar nicht optimal. "Wenn wir wie Sauber drei Versuche gemacht hätten - mit drei frischen Reifensätzen - , dann hätten wir es vielleicht ins Q2 geschafft. Das Auto hätte es auf jeden Fall draufgehabt." Toro Rosso schickte Hartley aber nur zwei Mal auf die Strecke.

Bei Teamkollege Gasly kam es noch schlimmer. Der Franzose rodelte in Kurve 3 durchs Kiesbett, wodurch seine Chancen auf eine gute Platzierung dahin waren und er das Rennen vom Ende des Feldes in Angriff nehmen muss. "Ich bin wirklich enttäuscht, denn ich habe zu hart gepusht und mich verbremst", übt auch er Selbstkritik. "Bis Kurve 3 war ich zwei Zehntel schneller als Brendon, aber das Mittelfeld ist so eng."

Toro Rosso versuchte alles, um Gasly doch noch rechtzeitig vor der Zielflagge auf eine schnelle Runde zu schicken, doch das Unterfangen scheiterte. "Leider haben wir da eine Gelegenheit ausgelassen, weil Pierre seine zweite Runde nicht mehr geschafft hat", meint Technikchef James Key.

Dennoch glaubt man immer noch an WM-Punkte. "Dieses Ziel hat sich nicht geändert", bestätigt der Brite. Warum Hartley zuversichtlich ist? "Unser mechanischer Grip ist gut, und auch bei den Longruns mit viel Sprit haben die Reifen gut gehalten. Das zählt also zu unseren Stärken." Außerdem wolle er endlich seine ersten WM-Punkte in der Formel 1 holen. "Und da es das erste Rennen des Jahres ist, rechne ich mit Fehlern und Zuverlässigkeitsproblemen. Das müssen wir ausnutzen."

Dazu kommt, dass der Faktor Verbrauch in Melbourne ein großes Thema ist. "Und von den Langstreckenrennen, weiß ich, wie man Sprit spart. Das dürfte morgen für alle eine Rolle spielen." Und da das Mittelfeld so eng beisammen liegt, ist man bei Toro Rosso auch zuversichtlich für die Saison. "Wir haben von Anfang an gesagt, dass es sich um ein Übergangsjahr handelt und wir am Ende deutlich besser sein werden als am Anfang", meint Key. Hartley pflichtet ihm bei: "Der Start ist ermutigend, denn uns fehlt nicht viel und wir haben eine aggressive Entwicklungsstrategie. Ich bin sehr zuversichtlich für die verbleibende Saison."

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