• 11.10.2002 10:50

Theissen: "Es wird sich nicht viel verändern"

BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen über die Pläne der FIA, die Ein-Motoren-Regel und den Weggang von Werner Laurenz

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Was denken sie über die gemachten Vorschläge zur Verbesserung der Formel 1?"
Dr. Mario Theissen: "Da ich aufgehört habe, nach dem ersten Absatz weiter zu lesen ? da ging es um den Fahrerwechsel ? denke ich, dass sich jedes Team den billigsten Fahrer holen würde, da man die teuren umsonst bekommen würde, sollte dies tatsächlich so kommen?"

Titel-Bild zur News: Dr. Mario Theissen

Theissen verliert Laurenz an Erzrivale Mercedes

Frage: "Was ist mit der Ein-Motoren-Regel? Wird diese konkreter?"
Theissen: "Im kommenden Jahr nur einen Motor pro Rennwochenende zu haben ist jetzt so gut wie unmöglich. Das verlangt nach Änderungen, vielleicht im Motorkonzept, zumindest jedoch ein beträchtlich anderes Motorlayout und das kann nur für 2004 umgesetzt werden. Unter normalen Bedingungen mit stabilen Regularien würden wir mit dem Motordesign für die kommende Saison (2004) im Januar oder Februar beginnen. Nun beginnen wir zum Ende des Jahres wegen des neuen Reglements, man kann diese Regel also wirklich nicht schon für kommende Saison einführen."

Frage: "Wir haben heute gelesen, dass Werner Laurenz das Team verlässt. Wie groß ist der Verlust?"
Theissen: "Nun, es ist natürlich immer ein Verlust, wenn eine Schlüsselperson das Team verlässt und Werner Laurenz war beim Aufbau des Teams elementar und hat Anteil am Erfolg, den wir bisher hatten. Den haben wir sicherlich ihm und seiner Arbeit zu verdanken. Auf der anderen Seite hat ein sehr starkes und stabiles Team geleitet, wir können diese Rolle intern auffüllen und werden niemanden von Außen ernennen. Heinz Paschen, der der Chefdesigner des Motors war, wird ihn beerben und seine Rolle als Chefdesigner wird von Leuten verfolgt, die schon in seiner Abteilung gearbeitet haben. Es wird sich also nicht viel ändern."

Frage: "Er hat ganz offensichtlich für sie gut gearbeitet. Machen sie sich Sorgen, dass er nun vielleicht für jemand anderen gute Arbeit verrichten wird?"
Theissen: "Das ist immer die Sorge, wenn eine Schlüsselperson das Team verlässt."