• 16.02.2008 16:16

  • von Roman Wittemeier

Teststatistik 2008: Ferrari knapp vor McLaren

Das Ergebnis der großen 'Motorsport-Total.com'-Teststatistik 2008: Die schnellen Teams sind auch die zuverlässigen Teams...

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1 ist mitten in ihrer fünften Jahreszeit, dem so genannten "Testwinter". Allerdings haben die Teams von ungemütlichen Temperaturen, Eis und Schnee herzlich wenig mitbekommen, da sich die Testsaison bisher meist auf südeuropäischen Strecken in mildem Klima abgespielt hat - es ging heiß her bisher. Laut 'Motorsport-Total.com'-Teststatistik hat die Formel 1 im Jahr 2008 schon 77.403 Kilometer auf den Tacho gebracht.

Titel-Bild zur News: Toro Rosso

An manchem Testtag bleibt für Sebastian Vettel Zeit zum Spielen

Die fleißigsten Teams waren zugleich die schnellsten - das ist die Haupterkenntnis unserer großen Auswertung der bisherigen Testsaison. Mit je 13 Testtagen waren McLaren-Pilot Heikki Kovalainen und Weltmeister Kimi Räikkönen im Ferrari am häufigsten im Einsatz. Die beiden Finnen scheinen sich offensichtlich im Winter nicht nur wohl, sondern auch fit zu fühlen. Sie legten je über 4.500 Kilometer zurück (Räikkönen 4.733/Kovalainen 4.567) und damit deutlich mehr als alle ihre Konkurrenten.#w1#

Weit, weiter, McLaren-Mercedes

Die Topteams unterstrichen damit nicht nur ihren Testwillen und ihre Ambitionen, gut vorbereitet in das erste Rennen der Saison in Melbourne zu gehen, sondern sie unterstrichen mit den Dauerläufen auch die Zuverlässigkeit ihrer neuen Boliden. Als einziges Fahrzeug der 2008er-Generation legte der neue McLaren-Mercedes pro Testtag durchschnittlich über 700 Kilometer zurück, was dem britischen Team natürlich beim Sammeln wichtiger Daten geholfen haben müsste.

Was die Laufleistung pro Tag anbelangt, folgt nicht nur Ferrari (697 Kilometer/Tag) knapp hinter McLaren, sondern überraschend stabil präsentierten sich auch der Toro Rosso STR2 (679 Kilometer/Tag) und der aktuelle Toyota TF108 (678 Kilometer/Tag). Hinter diesen vier Teams klafft dann eine größere Lücke, am schwächsten schneidet in dieser Kategorie Super Aguri ab - kein Wunder, denn die Japaner hatten jeweils nur ein einzelnes Auto auf der Strecke, während alle anderen mit zwei Wagen unterwegs waren.

Kimi Räikkönen

Weltmeister Kimi Räikkönen beeindruckt in diesem Testwinter mit Fabelzeiten Zoom

Immer wieder wurden von den Teststrecken Fabelzeiten des neuen Ferrari F2008 gemeldet. Unsere große Statistik zeigt, dass die italienische Weltmeistermannschaft tatsächlich zehn Tagesbestzeiten im Zwischenzeugnis stehen hat, während McLaren sieben Mal an Testabenden in der Zeitentabelle ganz oben stand. Weltmeister Kimi Räikkönen brachte acht Bestzeiten zustande, während Lewis Hamilton gerade einmal auf die Hälfte kommt.

Leichtes Spiel für Ferrari

Ferrari genießt einen statistischen Vorteil durch die Teilnahme an den Testfahrten in Bahrain. Dort war allein Toyota der Gegner auf der Strecke, somit war das Markieren von Tagesbestzeiten natürlich deutlich einfacher als beispielsweise zuletzt in Jerez, wo sich McLaren gegen acht weitere Teams durchsetzen musste. Entsprechend ist auch Toyota statistisch bislang gut dran, denn das Kölner Formel-1-Team war natürlich in Bahrain immer mindestens zweitschnellste Mannschaft.

Erstaunlich ist, wie deutlich die Laufleistung der Fahrzeuge und die Qualität der Rundenzeiten miteinander harmonieren. Im Positiven: Ferrari ist sehr viel und sehr schnell gefahren. Im Negativen: Honda hat nicht nur bislang wenige Kilometer mit dem neuen RA108 zurückgelegt, sondern war dabei auch noch recht langsam. Die Piloten Jenson Button und Rubens Barrichello fanden sich im Durchschnitt am Abend eines Testtages auf Rang 13 wieder.

Honda

Honda-Hoffnungsträger Ross Brawn und Rubens Barrichello sind gut gelaunt Zoom

Zum Schmunzeln...

Zum Abschluss noch einige statistische Werte teils zum Schmunzeln, teils zum Stirnrunzeln: Während der Vorjahres-Renault zwei Testbestzeiten hinlegte, schaffte der neue R28 erst eine einzige. Toyota würde unter statistischen Gesichtspunkten im Jahr 2008 einen Sprung auf Rang vier der Teamwertung machen, nur ganz knapp hinter dem BMW Sauber F1 Team. Und der Portugiese Alvaro Parente wäre besser als alles, was zum Beispiel Willams zu bieten hat: Während Nico Rosberg und Kazuki Nakajima keine einzige Tagesbestzeit hinlegten, schaffte dies der GP2-Pilot leicht und locker - er war allerdings am 17. Januar im Vorjahres-Renault der einzige Fahrer auf der Strecke in Jerez...