Südkorea: Finale Inspektion am 21. September

Verwirrung um die finale FIA-Inspektion in Südkorea, die eigentlich längst stattfinden hätte müssen - FIA bezeichnet ISC-Artikel aber nur als "Richtlinie"

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen Wochen gab es zahlreiche Gerüchte, wonach die Streckenbetreiber in Südkorea mit den Bauarbeiten nicht rechtzeitig für den Grand Prix am 24. Oktober fertig werden könnten. Zwar behauptet Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone das Gegenteil, aber zusätzliche Verunsicherung kam wegen der noch ausstehenden Finalinspektion durch die FIA auf.

Titel-Bild zur News: Boxengebäude in Südkorea

Die FIA ist mit den Baufortschritten der Strecke in Südkorea zufrieden

Diese muss nämlich laut Artikel 3.4 von Anhang O des Internationalen Sportkodexes (ISC) spätestens 90 Tage vor dem Beginn des Rennwochenendes durchgeführt werden. Stichtag wäre somit der 14. Juli gewesen, doch zu jenem Zeitpunkt war noch nicht einmal das Asphaltband aufgetragen. Dabei wird in Artikel 3.4 ausdrücklich betont, dass die Arbeiten "an der Fahrbahn, an permanenten Einrichtungen und an Sicherheitsinstallationen" abgeschlossen sein müssen.#w1#

Demnach kann die finale Inspektion streng genommen gar nicht fristgerecht durchgeführt worden sein. Die FIA relativiert aber: "Die FIA hat von ihrem Inspektor und der Baufirma in Südkorea hinsichtlich der Strecke und den Sicherheitsinstallationen wöchentliche Updates erhalten. Die FIA ist zufrieden mit den Fortschritten, auch wenn viele Arbeiten noch abgeschlossen werden müssen. Eine finale Streckeninspektion durch den FIA-Sicherheitsdelegierten wird am 21. September stattfinden."


Fotos: Baufortschritt in Yeongam


Dass bedeutet, dass die im ISC festgehaltene Frist nicht eingehalten werden kann, was weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen würde. Doch die FIA relativiert: In Artikel 3.4 wird in Bezug auf die finale Inspektion das Wort "sollte" anstelle von "muss" gebraucht, somit sei dieser Passus als "Richtlinie" zu verstehen und nicht zwingend als unumstößliche Regel, wie eine FIA-Sprecherin auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com' erklärt.

Eine Absage des Grand Prix von Südkorea würde übrigens bedeuten, dass auch nächstes Jahr kein Formel-1-Rennen dort stattfinden kann. Im FIA-Regelwerk heißt es nämlich: "Eine Veranstaltung, die mit weniger als drei Monaten Ankündigungsfrist an die FIA abgesagt wird, wird für die nächstjährige Meisterschaft nicht für eine Aufnahme in den Kalender in Betracht gezogen." Einzige Ausnahme ist höhere Gewalt.