Streitfall Fallows: Horner kann das Sticheln nicht lassen

Im Tauziehen um den Aerodynamiker Dan Fallows wird es zwischen Red Bull und McLaren immer nickliger - Horner macht sich weiter lustig

(Motorsport-Total.com) - Die einen wollen ihn wiederhaben, die anderen bestehen auf ihr Recht - der Streit um den Aerodynamiker Dan Fallows ist derzeit eines der heißesten Themen im Fahrerlager der Formel 1. Während man bei McLaren auf einen bestehenden Vertrag pocht und den Fall in aller Ernsthaftigkeit vor Gericht bringen will, bleibt man bei Red Bull locker und schmunzelt die Drohungen weg. Dabei ist es vor allem der Teamchef der Österreicher, der sich nur allzu gern zu einer Stichelei hinreißen lässt.

Titel-Bild zur News: Christian Horner

Christian Horner äußert sich oft amüsiert über den konflikt mit McLaren Zoom

Es herrscht Eiszeit zwischen McLaren und Red Bull. So streitet sich etwa Ron Dennis mit Horner öffentlich über die Medien, wer zuerst anrufen sollte. Dabei steht die Aussage "Christian kennt meine Handynummer. Er kann mich jederzeit anrufen", gegen "Ich habe natürlich gelesen, was Ron gesagt hat und ich habe ihn gefragt, ob er noch immer meine Telefonnummer hat. Daraufhin sagte er, ja die habe er."

Als Dennis schließlich die "Seriosität des Teams und seine Vorstellung von Fairplay " in Frage gestellt hat, wurde der Ton auch beim Gegenüber rauer. "Sklaverei wurde vor Jahren abgeschafft. Ich glaube nicht, dass jemand gegen seinen Willen zu einem Job gezwungen werden kann", schoss Horner zurück.

Der 40-Jährige, der mit Red Bull die vergangenen vier Jahre dominierte, bohrt nun noch weiter. Obwohl auch Red Bull noch kein Mittel gegen die dominanten Mercedes gefunden hat und selber noch Schwierigkeiten mit der Abstimmung des neuen Autos hat, geht er auf die ebenfalls krisengebeutelten McLaren los. "Es kommt McLaren natürlich gelegen, von ihren großen Problemen ablenken können", behauptet er. "Man sieht ja, warum sie so dringend einen Aerodynamiker brauchen. Die sollten lieber mal vor ihrer eigenen Türe kehren."

"Die sollten lieber mal vor ihrer eigenen Türe kehren." Christian Horner

McLaren tat sich seit dem erfolgreichen Saisonauftakt, bei dem Kevin Magnussen und Jenson Button Platz zwei und drei belegten, schwer, mit dem MP4-29 in die Gänge zu kommen. In Malaysia konnten sie sich nur mit Mühe in den Top 10 halten, in Bahrain setze es einen Totalausfall und auch beim vergangenen Grand Prix in China gab es keine Punkte. Für Teamchef Eric Boullier ist es daher eine Selbstverständlichkeit, sich auf das eigene Tagesgeschäft zu konzentrieren.

Jenson Button, Esteban Gutierrez, Kevin Magnussen

Keine Punkte in China: Bei McLaren gibt es vor allem auf der Strecke Probleme Zoom

Der ehemalige Lotus-Verantwortliche lässt sich von dem Gezerre um Fallows nicht ablenken. "Natürlich denken wir über alle möglichen Szenarien nach", sagt er zu dem Thema. "Ein Szenario ist, dass er nie zu uns stoßen wird. Wir wissen also, was wir zu tun haben. Wir haben auch schon entsprechende Schritte eingeleitet."