Strafenpunktesystem stößt auf wenig Begeisterung

Die Fahrer lehnen die geplante Umstrukturierung der Strafen ab und betonen, dass man Rennen nicht mit dem Straßenverkehr vergleichen kann

(Motorsport-Total.com) - Vor dem Grand Prix in Barcelona wurde viel über eine Umstrukturierung der Strafen in der Formel 1 diskutiert. Ein Punktesystem soll her, damit Sünder wie im Straßenverkehr ihre gerechten Strafen erhalten. Doch das stößt bei den Piloten größtenteils auf Ablehnung. "Mir gefällt es nicht", betont Sebastian Vettel. "Ich weiß nicht, womöglich bin ich da etwas zu altmodisch. Ich möchte mich nicht allzu lang darüber auslassen, glaube aber, dass wir in der Vergangenheit viele Strafen gesehen haben."

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher, Bruno Senna

Für solche Manöver könnte es bald eine einheitliche Regelung geben Zoom

"Als Fahrer haben wir nach mehr Strafen gedrängt. Inzwischen gibt es aber mehr Strafen als uns das Recht sein kann. Es ist ein Teufelskreis", hält der amtierende Weltmeister fest. "Ich denke, der Katalog liegt noch nicht komplett vor. Soweit ich weiß, soll es Strafpunkte für Dinge geben, die nicht komplett in unseren Händen liegen. Unterm Strich können dann Kleinigkeiten eine große Auswirkung haben."

"Ich weiß nicht, ob das die Idee dahinter ist. Klar, wenn man sich am Punktesystem des Straßenverkehrs orientiert, dann steckt eine gewisse Logik dahinter. Letzten Endes fahren wir aber nicht auf der Straße, sondern auf der Rennstrecke", hebt Vettel hervor. Der Red-Bull-Pilot musste in der Vergangenheit einige Strafen akzeptieren. Dieses Schicksal teilt der Deutsche mit Williams-Pilot Pastor Maldonado.

Dieser lehnt die geplanten Strafpunkte ebenfalls ab: "Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Wir müssen dann genau über die Regeln Bescheid wissen. Die sind natürlich für alle gleich, aber das müssen sie halt auch sein", grübelt er. "Wir betreiben Rennsport und fahren nicht auf der normalen Straße. Wir fahren Rennen. Da gibt jeder sein Bestes. Du versuchst was, machst manchmal auch einen Fehler. Keine Ahnung, ob das die richtige Entscheidung ist oder nicht. Wir müssen einfach zu einhundert Prozent darüber im Klaren sein, bevor es eingeführt wird."


Fotos: Großer Preis von Spanien


Noch keine richtige Meinung hat sich Lotus-Pilot Kimi Räikkönen gebildet. "Ich möchte mich nicht damit beschäftigen, bis es kommt. Dann können wir darüber reden. Aber ich denke, da wird sich noch etwas ändern, bis irgendetwas entschieden ist. Wir hatten schon immer Strafen, wenn man etwas falsch gemacht hat. Es ist einfach ein anderer Weg Strafen auszusprechen", schildert der Finne, der nicht der Meinung ist, dass momentan zu viele Strafen ausgesprochen werden. "Man muss einfach keine Fehler machen und die Regeln nicht brechen, dann bekommt man auch keine Strafe."

Mercedes-Pilot Nico Rosberg machte bisher nur selten Bekanntschaft mit den Stewards. Zum Punktesystem möchte sich der Deutsche noch nicht äußern: "Ich weiß noch nicht genug darüber, daher möchte ich das nicht kommentieren."