Stoppt neue Superlizenz-Regel Wolff und Wehrlein 2016?

Die Einführung der neuen Superlizenz-Regelung bringt einige Rennfahrer-Karrieren ins Wanken, davon sind auch Susie Wolff und Pascal Wehrlein betroffen

(Motorsport-Total.com) - Mindestens 18 Jahre muss man alt sein, einen gültigen Führerschein besitzen, zwei Jahre Erfahrung in einer Formel-Serie haben und 40 Zähler (nach dem neuen Punkteschlüssel der FIA) gesammelt haben - erst dann bekommt man als Rennfahrer die Superlizenz für die Teilnahme an der Formel 1. Im Januar wurde die neue Regelung, die 2016 in Kraft tritt, vorgestellt. Doch nicht alle sind einverstanden damit.

Titel-Bild zur News: Susie Wolff

"Bitte aussteigen": Muss Susie Wolff ihren Platz bei Williams 2016 räumen Zoom

Williams-Testpilotin Susie Wolff und Mercedes-Nachwuchs Pascal Wehrlein würden Stand heute keine solche Superlizenz im kommenden Jahr bekommen. Wolff ist in keiner Nachwuchsklasse aktiv, kann also keine Zähler sammeln und Wehrlein fährt in der DTM, für deren Titel es keine Punkte gibt. Ein Sprecher der FIA bestätigt gegenüber 'Autosport': "Sie würden sich aktuell nicht für eine volle Superlizenz 2016 qualifizieren."

Dies will Wolff nicht auf sich sitzen lassen. Die Schottin ist 2015 zur Testpilotin bei Williams aufgestiegen und war zuletzt beim Barcelona-Test für ihr Team einen Tag lang im Einsatz. "Das kann doch nicht sein. Pascal ist in einer anderen Situation als ich, er ist ein aufstrebender Fahrer. Es kann doch nicht sein, dass seinesgleichen nicht reinkommt", so Wolff gegenüber 'Autosport'.

Wolff will agieren

Wolff plädiert darauf, dass die gefahrenen Kilometer in einem Formel-1-Auto ebenfalls viel wert sein müssen: "Wir müssen uns im Klaren sein, dass die Zeit in einem Formel-1-Auto sehr kostbar ist, weil sie so limitiert ist. Also gibt dir jeder Kilometer, den du fährst, einen kleinen Vorteil als Fahrer. Du bekommst Erfahrung und das darf nicht zur Gänze übersehen werden." Mit ihrem straffen Zeitplan bei Williams ist es ihr im Moment nicht möglich in anderen Klassen anzutreten.

"Sollte mich diese Lizenz-Situation, warum auch immer, stoppen, dann werde ich alles daran setzen diese zu ändern. Es ist sehr unglücklich für jemanden, der über drei Jahre viele Kilometer in einem Formel-1-Auto gefahren ist", so die 32-Jährige.


Fotos: Williams, Testfahrten in Barcelona


Mercedes-Testpilot Pascal Wehrlein sieht die Situation gelassener: "Für diese Saison wäre es kein Problem. 2016, wenn das neue Punktesystem kommt, warten wir ab. Ich habe schon sehr viel getestet in diesem Jahr, es sollte kein Problem sein nächstes Jahr in der Formel 1 zu fahren."

Gibt es ein Hintertürchen?

Der Deutsche glaubt, dass er 2015 weitere Kilometer in einem Formel-1-Auto abspulen wird. "Ich möchte so viel Erfahrung wie möglich sammeln und so viel wie möglich fahren." Zuletzt war er bei den Testfahrten in Barcelona für Force India und Mercedes im Auto.

Pascal Wehrlein

Bremst die neue Superlizenz-Regel Pascal Wehrleins Formel-1-Zukunft aus Zoom

Es gebe allerdings immer noch die Möglichkeit einer Ausnahme. Denn die neue Regelung scheint noch nicht in Stein gemeißelt zu sein. Wie der FIA-Sprecher bekannt gibt, kann es immer wieder zu kleinen Anpassungen der Regel kommen.