Stewart adelt Red Bull und Tifosi

Jackie Stewart ist begeistert von der Leistung des Red-Bull-Teams und betont gerne, wo die Wurzeln der in Milton Keynes beheimateten Mannschaft liegen...

(Motorsport-Total.com) - Red Bull ist derzeit das alles beherrschende Team in der Formel 1. Doch die Roten Bullen waren nicht immer die Roten Bullen. Vorher war das Team nämlich eine Raubkatze und hieß Jaguar. Und davor? Da war die Mannschaft von Jackie Stewart in Milton Keynes beheimatet. Der Schotte freut sich auch heute noch darüber, was aus seinem ehemaligen Team geworden ist. "Man muss bedenken, dass es das alte Stewart-Team ist - mit den gleichen Gebäuden und teilweise den gleichen Mitarbeitern", lächelt er bei 'Sky'.

Titel-Bild zur News: Jackie Stewart

Jackie Stewart freut sich über das, was aus seinem Team geworden ist Zoom

Doch die Zeiten haben sich vor den Toren Londons im Vergleich zu den 90er Jahren komplett verändert. Aus dem kleinen Privatteam ist ein großes Privatteam geworden. "Adrian Newey und Christian Horner haben ein Team mit den besten Ingenieuren und Mechanikern zusammengestellt", lobt der Schotte die Bemühungen des Teams. "Und sie haben zwei gute Fahrer, die fast immer gute Punkte mit nach Hause bringen. Damit besteht auch eine gute Chance, dass sie nicht nur die Fahrermeisterschaft sondern auch den Konstrukteurstitel holen."

Derzeit sieht es in beiden Wertungen recht rosig aus, doch Stewart will das Fell des Bären noch nicht verteilen, bevor er erlegt ist: "Es ist nicht langweilig, weil Alonso immer noch im Rennen ist - und Hamilton, Rosberg, Räikkönen und Grosjean sind auch sehr schnell", meint er. "Es gibt noch viele Fahrer, die in der Lage sind, gut abzuschneiden. Es ist eine große Gruppe an guten Fahrern und Teams, aber im Moment denke ich, dass Red Bull und Sebastian noch einen Tick voraus sind."

Deswegen ist der 74-Jährige auch der Ansicht, dass sich der Heppenheimer am Ende auch den vierten Titel unter den Nagel reißen wird. "Es ist einfach bemerkenswert", applaudiert er den Leistungen des Deutschen. "Eine große Rolle spielt natürlich Adrian Newey, eine große Rolle spielt auch Christian Horner. Aber Sebastian ist für sein Alter auch ziemlich reif. Er behält einen kühlen Kopf und der Sieg in Spa war ein gutes Beispiel für einen professionellen Rennfahrer, der seinen Kopf benutzt. Es war ein unglaublicher Sieg mit einem großen Vorsprung."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Italien, Freitag


Doch in Monza weht für die Truppe aus Milton Keynes ein anderer Wind. Im Land der Tifosi sind die Sympathierollen klar verteilt. Für Stewart macht genau das auch den Reiz der Traditionsstrecke aus: "Der Geist, die Zuschauer und die Leidenschaft", antwortet er auf die Frage, was ihm an Monza am besten gefalle. "Monza bietet mehr Action als irgendein anderer Kurs auf dieser Welt. Wenn man sich hier gut anstellt, dann ist man ein Held", erklärt er.

Besonders die Feier auf dem Podium könne man mit keiner anderen während der Saison vergleichen. "Es ist toll, wenn 20.000 oder 30.000 Menschen herkommen und sich freuen, dass du gewonnen hast. Es ist egal, wer du bist, aber wenn es ein Ferrari ist, macht es sie natürlich glücklicher", so Stewart, der die Tifosi sehr schätzt: "Für mich ist das italienische Publikum vermutlich das Beste. Sie sind leidenschaftlich und enthusiastisch wenn es um Motorsport geht."