• 24.02.2010 20:38

  • von Roman Wittemeier

Stefan: Lösung in einer Woche?

Zoran Stefanovic geht fest davon aus, dass sein Team beim Saisonauftakt am Start stehen wird: "Es ist nicht sicher, aber wir freuen uns darauf"

(Motorsport-Total.com) - Je tiefer US F1 rutscht, desto größer werden voraussichtlich die Chancen für das Stefan-Team. Der FIA-Delegierte Charlie Whiting inspiziert offenbar die amerikanischen Werkstätten noch einmal, um sich und dem Automobil-Weltverband ein konkretes Bild über die Zustände bei US F1 zu verschaffen. Es ist möglich, dass dem Team letztlich der Startplatz entzogen wird und Stefan als neues Team kurzfristig ins Formel-1-Startfeld nachrückt.

Titel-Bild zur News: Zoran Stefanovic

Zoran Stefanovic steht mit seiner neuen Mannschaft bereit für den Saisonstart

Die serbische Mannschaft, die sich das technische Equipment von Toyota gesichert hat, steht bereit. "Wir erwarten, dass jetzt etwas passiert, denn die Deadline für einen Start in Bahrain rückt näher", sagt Teameigner Stefanovic im Gespräch mit 'Reuters'. Seine Mannschaft warte nur auf den Startschuss. "Wenn man in Bahrain dabei sein will, muss man am nächsten Mittwoch alles gepackt haben. Wir sind zuversichtlich, dass es bis dorthin eine Lösung gibt."#w1#

Einem eingeschriebenen Team die Lizenz wieder zu entziehen, dürfte nicht einfach werden. Immerhin hat sich US F1 bis zu einem sehr wahrscheinlichen Fehlen in Bahrain nichts zu Schulden kommen lassen. Erst wenn die Amerikaner in Manama nicht antreten hat die FIA möglicherweise etwas gegen das Team in der Hand. Die Situation ist aktuell sehr kompliziert, man kann allerdings davon ausgehen, dass im Hintergrund Bernie Ecclestone auf eine schnelle Entscheidung drängt.

Möglicherweise wird sich die Zukunft von US F1 nicht kurzfristig entscheiden, sondern erst dann, wenn man in Bahrain und den nachfolgenden Formel-1-Läufen nicht antritt. Konsequenz: Stefan könnte erst spät in die Saison einsteigen. "Das ist theoretisch möglich", sagt Stefanovic. Und weiter: "Wir werden aber in Bahrain sein. Ich sage nicht, dass es sicher ist, aber wir freuen uns darauf." Einen geplanten Test in Portugal musste Stefan absagen, weil Bridgestone keine Reifen lieferte.

"Wir konnten keine Formel-1-Reifen bekommen, weil es einen Vertrag gibt, in dem es heißt, dass nur aktuell in der Formel 1 vertretene Teams Reifen von Bridgestone bekommen können", erklärt der serbische Geschäftsmann. "Wir sind der Ansicht, dass uns die FIA allein aus Sicherheitsgründen Reifen zugestehen müsste. Wir glauben daran und wir haben einen guten Grund, daran zu glauben." Möglicherweise wird das neue Team den Rollout erst beim ersten Rennwochenende erleben.

Keine Reifen für Stefan: Bridgestone könnte sicherlich liefern, darf es aber nicht Zoom

Unterdessen schreiten die Verhandlungen mit Piloten weiter voran. Kazuki Nakajima steht bereits als Einsatzfahrer fest - ein klares Zugeständnis an Toyota. Als zweiter Mann ist Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve nach wie vor auf der Pole-Position. "In den kommenden zwei oder drei Tagen werden wir eine Art Vereinbarung schließen. Alles ist soweit vorbereitet. Er muss nur noch unterschreiben", sagt Stefanovic. Als Ersatzpilot soll voraussichtlich Karun Chandhok engagiert werden.

Stefanovic will in der roten Farbe der serbischen Olympiabewegung antreten. In seiner Heimat soll das neue Team eine Formel-1-Euphorie auslösen. "Ich selbst bin seit vielen Jahren Formel-1-Fan. Bernie Ecclestone unterstützt alle. Uns hilft er, weil er merkt, dass wir Gas geben. Wir handeln, wir reden nicht. Die Auswirkungen werden groß sein, in Serbien realisiert man das noch gar nicht. Serbien wird ein tolles Image transportieren. Es ist außerdem eine tolle Gelegenheit, um sich im Hightech-Business zu zeigen."