• 04.04.2010 15:12

  • von Dieter Rencken

Senna: "Ein großer Meilenstein für uns"

Bruno Senna im exklusiven Interview: Wie er seinen Dallara-Cosworth ins Ziel geschleppt hat und was sein HRT-Team noch verbessern muss

(Motorsport-Total.com) - Zum ersten Mal seit dem Sieg seines Onkels Ayrton in Adelaide 1993 sah heute in Sepang wieder ein Senna die Zielflagge eines Formel-1-Rennens: HRT-Pilot Bruno kam zwar mit vier Runden Verspätung an und hatte sogar auf seinen Teamkollegen Karun Chandhok eine Runde Rückstand, aber die Ergebnisse sind für den jungen Rennstall im Moment ohnehin zweitrangig. Nach dem Rennen nahm sich Senna Zeit für ein Interview mit 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Bruno Senna

Endlich im Ziel: Bruno Senna überstand in Kuala Lumpur immerhin 52 Runden

Frage: "Bruno, erstmals im Ziel, wenn auch nur als 16. Wie war das Rennen für dich?"
Bruno Senna: "Wir sind glücklich, denn wir sind mit beiden Autos ins Ziel gekommen. Das ist ein großer Meilenstein für uns. Wir hatten während des Rennens nur kleine Probleme."#w1#

Frage: "Welche?"
Senna: "Zum Beispiel mit der Beninversorgung - die waren am Ende ziemlich schlimm. Die letzten fünf oder sechs Runden war das deutlich zu spüren. In der letzten Runde wäre das Auto beinahe abgestorben, aber irgendwie gelang es mir, es ins Ziel zu retten. Aber ein paar Runden mehr und wir wären in Problemen gewesen."

Frage: "Wie war es mit der Hitze?"
Senna: "Es war schon heiß, aber weil wir noch deutlich hinter der Pace der anderen Autos sind, ist die Anstrengung natürlich nicht ganz so groß. Ich habe viel geschwitzt und es war ein gutes Training, aber wir brauchen mehr Fliehkräfte, mehr Grip, damit es ein echtes Training ist und wir Fahrer nach dem Rennen richtig fertig sind!"

Frage: "Wie anders ist euer Auto hier im Vergleich zu Bahrain?"
Senna: "Sehr. Wir haben uns in einigen wichtigen Bereichen verbessert, aber wir müssen trotzdem am Setup und am Anpressdruck arbeiten. Das Auto ist während des Rennens ein bisschen inkonstant, vor allem beim Bremsen. Wir müssen die Daten analysieren, die wir heute mit beiden Autos gesammelt haben, dann verstehen, was passiert ist, und in Zukunft hart daran arbeiten."


Fotos: Bruno Senna, Großer Preis von Malaysia


Frage: "Hattet ihr eure Strategie auf Regen ausgerichtet?"
Senna: "Ja. Wir starteten auf den weichen Reifen, die sonst am Rennende besser gewesen wären. Aber weil es so aussah, als würde es zu regnen beginnen, war das die sicherste Option. Ich denke, die meisten Teams haben sich so entschieden."

Frage: "Wie hast du die Situation um Rubens Barrichello miterlebt, der am Start stehen geblieben ist?"
Senna: "Ich habe ihn gesehen, hatte aber kein Problem, ihm auszuweichen. Mir sind die gelben Flaggen sofort aufgefallen. Das war okay."