• 23.11.2012 11:44

Schumacher: Außer Reiten und Kart noch nichts geplant

Michael Schumacher beendet am Sonntag endgültig seine große Karriere - Langsam beginnt er auch, sich über die Zeit danach Gedanken zu machen

(Motorsport-Total.com/SID) - Man hat das Gefühl, als sei Michael Schumacher ein wenig zu seinem Glück gezwungen worden. Dass der Formel-1-Rekordweltmeister gerne noch weiter gefahren wäre, scheint ein offenes Geheimnis. Dann hat ihm Mercedes die Entscheidung abgenommen und Lewis Hamilton verpflichtet. Seitdem Schumacher kurz darauf sein Karriereende erklärt hat, wirkt er erleichtert - zumal ihn das Hinterherfahren im derzeit nicht konkurrenzfähigen "Silberpfeil" zu zermürben drohte.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

An eine Botschafterrolle für Mercedes denkt Michael Schumacher (noch) nicht Zoom

Was Schumacher im kommenden Jahr tun wird, hat er noch nicht entschieden. Ratschläge dafür verbittet er sich. Doch als er in Sao Paulo bei seiner vorerst letzten Presserunde rund 20 Journalisten gegenübersitzt, wirkt er nicht wie jemand, der mit seinem Leben nichts anzufangen weiß. Ganz im Gegenteil. Fürs erste scheint Schumacher froh, dass es vorbei ist.

Dass der Abschied diesmal nicht so emotional wird wie der erste im Jahr 2006 erzählt er glaubwürdig unemotional. "Es kann sein, dass sich das noch ändert", schränkt er ein. Immerhin habe er nun "schon Erfahrung" im Karriere-Beenden. Und im Gegensatz zu 2006 kämpft er diesmal in seinem letzten Rennen nicht mehr um den Titel. "Diesmal ist es so: Wenn es gut läuft, kommen wir in die Punkte", sagt er. Es wäre das erste Mal nach sechs "Nullern" in Folge.

"Ich sehe es von der Warte: Ich werde bald 44 und kann immer noch in der Weltspitze mitfahren und meine Ausrufezeichen setzen. Deshalb kann man das positiv bewerten", findet der Rekordweltmeister. Er weiß, dass das Auto einfach zu schlecht war, als dass er sich anhand der Ergebnisse ernsthaft beurteilen lassen will. Vorwürfe lässt er sich allenfalls für die nicht so recht fortschreitende Entwicklung des Autos machen. "Da stehe ich wie alle anderen in der Verantwortung", sagt Schumacher und schiebt hinterher: "Mit meiner Performance war ich aber zufrieden."

Vorfreude auf das Race of Champions

Schumacher hat das Nicht-Gewinnen gelernt. Dennoch wird er sich auch in seinem künftigen Leben mit anderen messen, egal worin. "Viele glauben ja, dass wir Rennfahrer alle Adrenalin-Junkies sind. Das möchte ich absolut verneinen, das stimmt in meinem Fall sicher nicht", versichert er: "Was ich aber sicher bin, ist ein Wettkampf-Typ. Das ist einfach in mir drin, und das werde ich auch nicht ablegen können. Wohin ich das künftig schiebe, muss ich mal schauen."

Einen "Ansatz, der mir mehr und mehr Spaß macht", hat er schon gefunden: Das Westernreiten. Ehefrau Corinna ist Europameisterin, im US-Bundesstaat Texas hat das Ehepaar sich kürzlich eine Ranch gegönnt. Schumacher will künftig auch Wettbewerbe reiten, sonst steht noch wenig fest. "Außer aufs Reiten und sicher hier und da ein wenig Kartfahren habe ich mich noch nicht festgelegt", sagt er. "Klar ist: Ich habe auch ein Leben neben der Formel 1 und das will ich künftig ein wenig mehr genießen."

Eine Rolle in der Formel 1 strebt er nicht an, allenfalls Mercedes-Markenbotschafter könnte er werden und sich mal "bei dem ein oder anderen Rennen blicken lassen". Derweil freut er sich schon auf das Race of Champions (RoC) am 15./16. Dezember in Bangkok. Darauf aber vor allem der Geselligkeit wegen. "Trainieren muss ich dafür nicht", stellt Schumacher klar und fügt mit einem Grinsen hinzu: "Höchstens mal ein Glas zu heben, damit der Samstagabend für mich nicht so schwer wird."

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