• 09.10.2011 12:00

Sauber mit wichtigen vier Zählern

Kamui Kobayashi war beim Heimspiel in Suzuka glücklos und verfehlte die Punkteränge - Sergio Perez überzeugte mit einem starken achten Rang

(Motorsport-Total.com) - Das Sauber-Team hat in einem sehr emotionalen Großen Preis von Japan dank Sergio Perez vier weitere WM-Punkte geholt. Der Mexikaner war nur von Platz 17 gestartet, fuhr die zweitschnellste Rennrunde und kam als Achter ins Ziel. Kamui Kobayashi, der in Suzuka von Position sieben ins Rennen ging, dem bisher besten Startplatz für das Team seit dem Rückkauf durch Peter Sauber vor knapp zwei Jahren, wurde in seinem Heimrennen 13.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Sergio Perez fuhr ein außerordentliches Rennen in Suzuka

Er konnte nach einem Problem beim Start nicht aufholen, und seine Reifenstrategie ging aufgrund einer frühen Safety-Car-Phase auch nicht auf. Der Rennsonntag in Suzuka steht ganz im Zeichen der Entscheidung der Fahrer-Weltmeisterschaft: Das Sauber-Team gratuliert Sebastian Vettel zu seinem wohlverdienten zweiten Titel in Folge.#w1#

"Ich freue mich sehr für das Team, dass wir hier in Japan Punkte holen konnten, zumal ich wegen des technischen Problems im gestrigen Qualifying von Platz 17 starten musste", so Perez. "Aber heute ist die Reifenstrategie für mich prima aufgegangen, das hat das Team sehr gut gemacht, und auch das Auto war stark. Ich habe absolut alles gegeben. Das Rennen war körperlich für mich extrem hart, weil mich dieser grippale Infekt plagt. Ich bin sehr froh, dass ich das Auto gut ins Ziel gebracht habe und dazu in einer Position, für die es Punkte gibt."

Bewegender Tag für Kobayashi

Kobayashi war weit weniger gut gelaunt. "Das Rennen hatte seine Tücken für mich. Als ich beim Start die Kupplung losließ, war das Auto plötzlich im 'Anti-Stall-Modus' und die Drehzahl im Keller", beschreibt er. "Deshalb habe ich sofort fünf Plätze verloren. Ich habe versucht, zu kämpfen, aber das Überholen war heute nicht so einfach hier wie im vergangenen Jahr. Dann kam das Safety-Car zu einem für uns strategisch sehr unglücklichen Moment raus."

"Ich habe meinen zweiten Boxenstopp während der Safety-Car-Phase gemacht, und wir haben von der weichen auf die mittlere Reifenmischung gewechselt. Mit diesen Reifen musste ich dann das Rennen bis zum Schluss fahren - 29 Runden", fährt der Japaner fort. "Am Ende waren sie so hinüber, dass ich meine Position nicht mehr verteidigen konnte."

"Unterm Strich hatte ich hier ein gutes Qualifying, und auch im Rennen war klar spürbar, dass das Auto besser geworden ist, also können wir bei den verbleibenden Rennen angreifen", macht er sich abschließend Mut. "Ich bin sehr stolz auf die vielen japanischen Fans, die der Formel 1 so große Begeisterung entgegenbringen. Sie sind ein tolles Publikum, und für mich war das ein sehr bewegender Tag."

Etwas wehmütig gibt sich Teamchef Peter Sauber. "Jeder im Team hat sich gewünscht, dass Kamui in seinem Heim-Grand-Prix ein gutes Resultat erzielen kann", so der Schweizer. "Das hätte er nach seinem starken Qualifying auch verdient gehabt. Aber dann lief der Start schief. Er verlor dadurch viele Positionen, und als Folge davon ging auch seine aggressive Strategie nicht auf."

Viel Lob für Perez

"Sergio fuhr ein grandioses Rennen. Er startete als 17. und wurde Achter - das sagt eigentlich alles", fährt er fort. "Er war aggressiv und konstant zugleich. Seine Leistung zeigt auch, dass das Auto einen klaren Schritt nach vorne gemacht hat, was für die kommenden Rennen sehr wichtig ist. Glückwunsch an Sebastian Vettel, der nach einer überlegenen Saison den Weltmeister-Titel verdient hat."


Fotos: Sauber, Großer Preis von Japan, Sonntag


"Das Rennen war hart, sehr eng und selektiv", so der Technikchef James Key. "Es ist gut, dass wir Punkte einfahren konnten, nachdem das gesamte Team hier besonders hart gearbeitet hatte. Für Kamui war es sehr schade, dass beim Start das 'Anti-Stall-System' aktiviert wurde und als Resultat davon die Drehzahl abfiel. Er verlor dadurch gleich mehrere Plätze. In der Folge ging auch seine aggressive Strategie nicht mehr auf, weil er im Verkehr hängen blieb."

"Dann kam für ihn auch noch die Safety-Car-Phase zur falschen Zeit. Er hat zum Schluss alles gegeben, um das Maximum aus den Reifen herauszuholen, aber der Start hatte eigentlich alles zunichtegemacht", fährt er fort. "Wir müssen jetzt untersuchen, warum dieses Problem auftauchte."

Lob kam auch hier für Perez. "Sergio fuhr ein großartiges Rennen mit sehr guten Rundenzeiten", erklärt er. "Er hatte eine andere Strategie als Kamui, die sich im Nachhinein als richtig erwies. Er war auf der mittleren Reifenmischung gestartet. Das Safety-Car kam auch für ihn zu keinem guten Zeitpunkt, aber er fuhr sowohl auf den mittleren als auch auf den weichen Reifen sehr gute Rundenzeiten. Das erlaubte ihm, viele Plätze gutzumachen und von P17 auf Rang acht vorzustoßen. Er hat einen großartigen Job gemacht. Wir können alle zufrieden sein, dass wir nach einem harten Wochenende mit vier Punkten belohnt wurden."