Salo glaubt an Ferrari: "Sie können Vettel noch einholen"

Mika Salo glaubt, dass Ferrari noch Chancen im Titelkampf hat und rät von einem Entwicklungsstopp ab - Hülkenberg und Bianchi als beste Massa-Alternativen?

(Motorsport-Total.com) - 14 Jahre ist es mittlerweile her, seit Mika Salo als Ersatz für den verletzten Michael Schumacher bei Ferrari einsprang und an der Seite von Eddie Irvine sechs Grands Prix bestritt. Damals sollte er dem Nordiren beim Kampf um den WM-Titel verhelfen, doch am Ende wurde der Titel im letzten Rennen verpasst. Auch 2006, 2008, 2010 und 2012 ging Ferrari noch mit Hoffnungen in das Saisonfinale, kehrte aber ohne Trophäe heim.

Titel-Bild zur News: Mika Salo

Mika Salo war 1999 als Ersatzmann bei Ferrari unterwegs Zoom

Mit der Form von Red Bull sieht es im Moment nicht danach aus, als sollten die Roten in diesem Jahr so nah am Titel schnuppern dürfen. 46 Punkte fehlen Fernando Alonso derzeit auf Sebastian Vettel, 94 Punkte trennen die Scuderia gar von der Spitze in der Konstrukteurswertung. Für Salo ist dies keine Überraschung: "Red Bull hat ein Auto gebaut, das am besten zu den Reifen passt. Sie machen das am besten", so der Finne.

Dennoch würde er Ferrari noch nicht abschreiben. "Das Vorjahr war ein gutes Beispiel, wie gut das Team eigentlich ist", sagt er. "Sie hatten ein Scheiß-Auto bei den Wintertests - wirklich schlecht, und ganz schwer zu fahren, aber Alonso wäre fast Weltmeister geworden. Das beweist die Motivation und seine Fähigkeiten." Für Salo ist der Spanier außer Frage einer der besten Fahrer. "Fantastisch, wie er mit all den Problemen umgeht."

Im kommenden Jahr hat Ferrari die Chance, die Red-Bull-Dominanz zu brechen. Mit den neuen Regeln bekommen alle Teams eine gute Möglichkeit, die Konkurrenz zu überholen. Will Ferrari nicht komplett zurückfallen, dann dürfen sie die Entwicklung nicht verschlafen. Doch da macht sich Salo keine Sorgen: "Viele Teams arbeiten schon sehr hart für 2014 - Mercedes und Ferrari sind wahrscheinlich weiter als alle anderen", meint er.

"Ich glaube aber nicht, dass sie abbrechen sollen", fügt er im Hinblick auf den aktuellen Kampf an. "Vielleicht gewinnen sie noch Rennen und können Vettel einholen. Sie probieren alles, solange es mathematisch möglich ist." Dort besitzt zumindest Alonso noch gute Chancen, sein Teamkollege Felipe Massa ist hingegen wohl schon lange raus aus dem Kampf. Seit seinem Unfall war der Brasilianer nicht wieder in alter Form.

Felipe Massa, Fernando Alonso

Wer darf im nächsten Jahr den roten Renner fahren? Zoom

Salo könnte sich daher vorstellen, dass es die letzte Saison für den ehemaligen Vize-Weltmeister ist. Seiner Meinung nach stehen vor allem zwei Fahrer hoch im Kurs - und einer von ihnen ist Nico Hülkenberg. Doch noch ist er vorsichtig: "Ferrari ist bekannt dafür, Fahrer zu wählen, die etwas mehr Erfahrung haben, anstatt ein junges Talent zu nehmen. Das wäre der einzige Grund, der gegen Hülkenberg spricht, aber vielleicht ist es jetzt Zeit, dass sie diese Philosophie ändern, denn es wäre gut, einem jüngeren Fahrer die Chance zu geben."

Dieser könnte auch Jules Bianchi heißen. "Bianchi hat mit einem langsamen Auto gute Arbeit geleistet", lobt Salo den Marussia-Piloten, "aber der Druck ist enorm, wenn man plötzlich im besten Team der Welt ist. Der ganze Fokus liegt auf einem, und ich glaube, Bianchi ist ein guter Fahrer, aber die Frage ist, ob er dem Druck das ganze Jahr lang widerstehen kann."