Sainz: Hybrid-Defizit macht drei Zehntel oder mehr aus

Carlos Sainz macht Schwächen am aktuellen Renault-Aggregat aus und wundert sich, wieso man bei seinem Auto in diesem Jahr keinen Trend ablesen kann

(Motorsport-Total.com) - Toro Rosso kam beim Formel-1-Rennen von Malaysia nicht auf Touren. Schon im Qualifying belegte man lediglich die Plätze 14 und 15, und auch im Rennen gab es für die Jungbullen nichts Zählbares mitzunehmen. "Diese Strecke hat unsere Schwächen definitiv aufgedeckt", seufzt Carlos Sainz, der das Rennen mit einem Defekt vorzeitig beenden musste.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Toro Rosso kämpft mit den Tücken des Hybrid-Teils bei Renault Zoom

Besonders am Motor haperte es auf dem Sepang International Circuit. Zwar gewann durch Max Verstappen ein Renault-Aggregat, doch Sainz glaubt, dass es trotzdem noch ein deutliches Defizit gegenüber der Konkurrenz gibt, das es aufzuholen gilt: "Es gibt eine Lücke von Renault zu Ferrari und Mercedes, aber das kommt enorm auf die Strecke an", sagt er. "In Singapur waren es nicht mehr als zwei oder drei Zehntelsekunden, aber auf Strecken wie hier kann es mehr sein."

Dabei geht es vor allem um das Defizit im Hybrid-System, bei dem Renault noch hinterherhängt. Schlimmer wird es noch einmal im Qualifying, wenn Mercedes und mit Abstrichen Ferrari noch einmal etwas Extra-Leistung abrufen können, die Renault fehlt. "Daran müssen wir arbeiten", weiß Sainz, der auch im kommenden Jahr Renault-Power vorfinden wird, wenn er zum Werksteam wechselt.

"Ich denke, dass wir nicht die beste Power-Unit haben", sagt er, lobt aber die stetig verbesserte Leistung und Zuverlässigkeit. "Wir sind fast da", so Sainz. Fraglich ist nur, was Toro Rosso in den verbleibenden fünf Rennen noch daraus machen kann. Derzeit liegt man auf WM-Rang sechs und hat dabei zehn Punkte Vorsprung auf das Renault-Werksteam, die in Malaysia ebenfalls nicht punkten konnten.

Theoretisch sollte die Performance in Japan am kommenden Wochenende besser werden, doch darauf würde Sainz nicht unbedingt wetten: "Das ist in diesem Jahr eine Unbekannte für uns", meint er. "Wir wissen nicht, wieso es bei uns keinen klaren Trend gibt, auf welchen Strecken wir stark und auf welchen wir nicht so stark sein werden", so der Spanier. "Wir wissen wirklich nicht, was wir streckenspezifisch vom Auto erwarten können."


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