Rubens Barrichello: Wissenschaft sollte Cockpits formen

Ex-Pilot Rubens Barrichello will sich beim Design von Cockpits einzig auf die Wissenschaft verlassen, nicht auf Historie - Ein Landsmann sieht das anders

(Motorsport-Total.com) - Nach dem tödlichen Unfall von Jules Bianchi in Suzuka im vergangenen Jahr wird in der Formel 1 erneut über das Thema Sicherheit diskutiert. Während einige Veränderungen wie das Virtuelle Safety-Car bereits umgesetzt wurden, gibt es weiterhin ein Thema, das die Fachwelt spaltet: geschlossene Cockpits. Schon nach dem Unfall von Felipe Massa in Ungarn 2009, als ihm eine Feder von Rubens Barrichellos Auto auf den Helm flog, wurde intensiv über die Einführung von Cockpit-Kuppeln gefachsimpelt.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Thema Sicherheit: Rubens Barrichello setzt auf Verstand, nicht auf Gefühl Zoom

Puristen sehen jedoch die DNS der Formel 1 gefährdet, doch Barrichello meint, dass man sich davon nicht beeinflussen lassen sollte. Einzig und allein die Wissenschaft dürfe den Ausschlag geben, was gemacht werden sollte und was nicht. "Nur die Wissenschaft kann uns zeigen, was richtig und was falsch ist", erklärt der Brasilianer bei 'motorsport.com', weiß aber, dass Motorsport nie zu 100 Prozent sicher sein kann.

"Aber wenn man dort crasht, wo Autos crashen sollten, dann ist die Sicherheit ziemlich groß", lobt der Rekordstarter die Bemühungen der FIA in den vergangenen Jahren und will sich auch in Zukunft auf Crashtests und Wissenschaft verlassen. Eine andere Meinung hat hingegen sein Landsmann Luciano Burti. Der Brasilianer erlebte 2001 in Spa-Francorchamps selbst einen haarsträubenden Unfall, bei dem er mit dem Kopf unter einen Reifenstapel geriet, doch eine Kuppel würde er nicht wollen.

"Vielleicht hätte ein Kuppel Bianchis Leben gerettet, also kann man nicht dagegen sein. Die Formel 1 hat aber gleichzeitig diese DNS. Das Konzept eines Formelboliden ist, dass der Kopf des Fahrers sichtbar ist. Wenn man das ändert, wäre es schlecht für die Formel 1", so Burti, der sich daher nicht für eine Änderung einsetzen wird. Aktuell sind die Pläne von Cockpitkuppeln ohnehin nicht konkret.