• 20.12.2007 16:37

  • von Pete Fink

Rosberg und seine neue Rolle bei Williams

Nico Rosberg weiß, was die Stunde geschlagen hat und macht auch gar keinen Hehl aus seinen konkreten Forderungen für die kommende Saison

(Motorsport-Total.com) - Fragt man ganz allgemein nach dem Shooting Star der abgelaufenen Formel-1-Saison, dann wird man wohl von einem Großteil der Menschen die Antwort "Lewis Hamilton" hören, doch bei einem etwas genauerem Hinsehen ist es durchaus möglich, dass einem auch die Person Nico Rosberg ins Augenmerk springt.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg Williams

Nico Rosberg wird bei Williams eine zunehmend wichtige Position einnehmen

Denn nicht zuletzt das Werben von McLaren-Mercedes um die Dienste des 22-jährigen Wiesbadeners, und die gleichzeitigen Äußerungen seitens seines alten und neuen Arbeitgebers Frank Williams, der Rosberg mit dem Prädikat "unverkäuflich" schmückte, zeigen deutlich, dass dessen Aufwärtstrend auch seitens der Insider nicht unbemerkt von statten ging.#w1#

Klar, Hamilton gewann vier Rennen und befand sich bis zum letzten Saisonwochenende in Brasilien mitten im Titelkampf, während Rosberg eben dort mit Rang vier sein bestes Resultat einfuhr. Auf sein erstes Podium muss das Williams-Zugpferd auch nach 35 Formel-1-Rennen noch warten, doch seine Leistungen und die diesbezügliche Anerkennung lassen ihn nach seiner Vertragsverlängerung, und vor seiner dritten Formel-1-Saison nun erheblich forscher auftreten.

"2007 war eine gewaltige Steigerung, wir wuchsen zusammen und verbesserten uns und es ist eine Riesenmotivation, in diesem Prozess eine zentrale Rolle zu spielen", gab Rosberg nach seiner Vertragsverkündung zu Protokoll, und zu der dort schon angedeuteten Definition als Führungsfahrer mit einer großen Portion Verantwortung legte er nun eine Schippe nach.

Rosberg stellt konkrete Forderungen

Nico Rosberg Williams

Nico Rosberg will mit Williams noch viel erreichen und macht Druck Zoom

"Ich habe vor den Asien-Rennen noch eine sehr lange E-Mail geschrieben mit Dingen, die ich brauche", berichtete er der Fachzeitschrift 'Motorsport aktuell'. "Ich führte darin auch aus, wie ich mir vorstelle, dass man das erreicht. Ich nehme da mehr und mehr Einfluss. Ich will mir auch in diesem Bereich Respekt verschaffen."

Diese Ambition ist verständlich, vor allem auch vor dem Hintergrund, dass sein neuer Teamkollege Kazuki Nakajima formal zwar gleichgestellt ist, als Rookie jedoch kaum in genau diese Führungsposition kommen kann, in der sich Rosberg 2008 sieht - und wohl auch sehen muss. Und dessen ist er sich durchaus bewusst, denn vor seiner dritten Saison bei Williams werden auch die Forderungen lauter, die Rosberg an sein Team stellt.

"Ich habe nichts gegen Williams", antwortete er etwa auf die Frage, inwieweit die McLaren-Mercedes-Gerüchte den Eindruck entstehen ließen, dass der Deutsche eines Tages zu den Silberpfeilen wechseln will. "Ich fahre gern bei ihnen, solange sie mir ein besseres Auto hinstellen." Zumindest bis Ende 2009 haben Frank Williams und Patrick Head nun Zeit, dies ihrem Youngster zu beweisen.