• 30.07.2012 10:00

  • von Dominik Sharaf

Rosberg: "Schade, sich über einen Punkt zu freuen"

Der Mercedes-Pilot erklärt, wie viel Risiko sein Team mit einer Zwei-Stopp-Strategie auf sich nahm und wieso er sich seinen Optimismus nicht rauben lässt

(Motorsport-Total.com) - Noch im Frühling sah es so aus, als könne Nico Rosberg ein Wörtchen bei der Vergabe des WM-Titels mitsprechen. Im Sommer muss der Wiesbadener kleinere Brötchen backen und selbst aus einem zehnten Platz wie dem am Sonntag auf dem Hungaroring das Positive ziehen. Schmecken tut das Rosberg aber nicht unbedingt, wie in seinem Videoblog sagt: "Es ist schade, dass wir in einer Situation sind, in der man sich über einen Punkt freuen kann an so einem Wochenende. Das ist nicht gut."

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Da steht Schweiß auf der Stirn: Mercedes war in Ungarn chronisch langsam

Egal ob bei Nässe oder bei Sonnenschein und Hitze: Der Silberpfeil hatte nicht das Tempo der Konkurrenz: "Generell hatte ich ein recht enttäuschendes Wochenende. Einfach zu langsam insgesamt" meint Rosberg und staunt besonders über die schlechte Mercedes-Leistung am Samstag: "13. im Qualifying war schon echt heftig. Und dann war das Rennen okay: Einen guten Start gehabt, einige Plätze gut gemacht, eine gute Strategie mit zwei Stopps."

Risikoreiche Taktik geht auf

Auf diese Art und Weise schaffte es Rosberg zumindest, ein deutsch-deutsches Duell mit einem Force India für sich zu entscheiden. "So habe ich Hülkenberg schlagen können. Ich dachte, ich könnte auch noch Massa angreifen, aber am Ende war er einfach sauschnell - keine Chance." Es war ohnehin ein Ritt auf der Rasierklinge, den der 27-Jährige vollführte. "Und auch ich war so am Limit, um die Zwei-Stopp-Strategie hinzubekommen", erinnert sich Rosberg.

Die Reifenbelastung sei enorm gewesen, berichtet er: "Am Ende eines jeden Stints hatte ich null Gummi übrig. Vorne, hinten: null. Wenn du an diesem Punkt angelangt bist, gibt von einer Runde zur nächsten einen riesigen Absturz. Dann verlierst du gleich zwei oder drei Positionen." Das blieb Rosberg erspart, dennoch war an mehr Punkte nicht zu denken.

Kein Trübsal blasen

Die Leistung von Budapest ist für Rosberg trotz allem kein Grund, vor der Sommerpause Schwarzmalerei zu betreiben. "Ich bin optimistisch, Vollgas voraus. Ich bin davon überzeugt, dass wir ein sehr, sehr starkes Team haben", hofft der Silberpfeil-Pilot und verweist auf nahende Updates. "Es gibt keinen Grund, weshalb wir die Kurven nicht kriegen sollten. Es gibt einige Entwicklungen, die bald fertig sind und an das Auto kommen. Sie sollten uns nach vorne bringen."

Etwas vorherzusagen scheint 2012 schwierig genug, für die die Rennen in Belgien und Italien gilt das aber in besonderem Maße, findet Rosberg. "Die nächsten Strecken sind außergewöhnlich. Zum Beispiel Spa mit wenig Abtrieb und vielen schnellen Ecken. Monza ist sowieso ganz was anderes." Mit dem von einem F-Schacht unterstützen DRS und der guten Höchstgeschwindigkeit sollte mit Mercedes aber auf beiden Kursen zu rechnen sein.