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Rosberg: "Monaco wird immer das Schönste bleiben"
Das exklusive Sommergespräch mit Nico Rosberg: Zwei Siege, eine Sternstunde in der Wahlheimat Monaco, vier Nieten und Platz sechs in der Fahrer-WM
(Motorsport-Total.com) - Mehr Siege als Teamkollege Lewis Hamilton, aber trotzdem um 40 Punkte weniger auf dem Konto: Die Halbzeit-Saisonbilanz von Nico Rosberg fällt gemischt aus. Zwar setzte er mit den Siegen in Monte Carlo und Silverstone echte Highlights, dem gegenüber stehen aber drei punktelose Rennen (Melbourne, Schanghai und Budapest) sowie zwei neunte Plätze. In allen anderen Rennen war der Mercedes-Pilot mindestens Sechster. Die Sommerpause verbringt er mit Familie und Freunden in Spanien - um Kräfte zu sammeln für die zweite Saisonhälfte, in der er weitere Grands Prix gewinnen und von Rennen zu Rennen denken will. Denn den WM-Rechenschieber hat Rosberg vorerst beiseite gelegt...
© xpbimages.com
Highlight: Nico Rosberg gewinnt seinen Heim-Grand-Prix in Monaco Zoom
Frage: "Nico, Halbzeit in der Formel-1-Saison 2013. Wie lautet deine Zwischenbilanz?"
Nico Rosberg: "Es ist generell ein gutes Jahr für uns. Wir können viele Erfolge feiern, Siege, Poles und so weiter. Und es ist auch schön, dieses Auto zu haben, das so schnell ist. Gleichzeitig fehlt es uns aber immer noch an Konstanz und wir sind immer noch nicht da, wo wir sein wollen. Denn wir wollen die Besten sein."
Frage: "Du hast zwei Rennen gewonnen, bist dreimal technisch bedingt ausgefallen, hast zwei neunte Plätze - also fünf relativ bescheidene Resultate. Lewis hat nur ein Rennen gewonnen, aber war von den Punkten her konstanter. Wird dir schwindlig dabei, wenn du dir ausrechnest, wo du in der Fahrer-WM ohne diese schlechten Ergebnisse stehen könntest?"
Rosberg: "Nein, das überhaupt nicht - da denke ich überhaupt nicht dran. Ich versuche, aus jedem Moment das Beste zu machen. Da groß zu rechnen oder zurückzuschauen, würde mir überhaupt nicht helfen."
Mehrere Probleme haben Punkte gekostet
Frage: "Welcher der Ausfälle hat mehr weh getan? Wie weh haben sie getan?"
Rosberg: "Das weiß ich auch nicht mehr, da denke ich nicht drüber nach. Natürlich sind die da, drei Ausfälle in zehn Rennen ist nicht ideal. Dazu noch eine Teamorder und zwei Quali-Sessions in Kanada ohne Funk und Nürburgring mit dem Taktikfehler. Aber das ist Vergangenheit. Wir müssen die Fehler ausmerzen. Das schaffen wir auch. Wir sind ein super Team."
Frage: "Bahrain war besonders schlimm für dich. Dieses Zurückfallen von der Pole-Position auf Platz neun war dramatisch."
Rosberg: "Ja, das war wirklich heftig. Es ist schwer, das zu verdauen. Die Hoffnung war da, dass ich das Rennen dominiere und gewinne von der Pole. Und dann so durchgereicht zu werden, immer weiter, immer weiter hoffnungslos, das ist schon hart. Das Rennen ist so lang - da die positive Einstellung zu behalten, ist schwierig."
Frage: "Es wurde in den ersten Monaten der Saison extrem viel über eure Schwäche mit den Reifen berichtet, sodass alles andere ein wenig untergegangen ist. Was sind denn die anderen Problemstellen am Auto?"
Rosberg: "Wir haben das schnellste Auto. Wir können uns sicherlich noch verbessern, aber im Großen und Ganzen ist unser Auto sehr, sehr schnell. Es gibt nur im Rennen das Problem mit den Reifen. Aber das hatten wir in Budapest auch schon sehr gut im Griff. Die neuen Reifen scheinen uns besser zu liegen."
Monaco wahrscheinlich der schönste Sieg
Frage: "Wie haben sich die beiden Siege in diesem Jahr auf der emotionalen Ebene von dem in der vergangenen Saison in Schanghai unterschieden?"
Rosberg: "Jeder Sieg ist emotional anders. Das Schönste war Monaco und wird es wahrscheinlich auch immer bleiben. Das war für mich etwas sehr, sehr Besonderes, weil es zu Hause passiert ist."
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Highlight: Nico Rosberg gewinnt seinen Heim-Grand-Prix in Monaco Zoom
Frage: "Was hast du am Abend nach Monaco gemacht? Warst du beim Dinner beim Fürsten?"
Rosberg: "Zuerst Beach-Party. Direkt von den Interviews zur Strandparty mit meinen Freunden. Da kurz Vollgas, 45 Minuten. Dann habe ich mich kurz umgezogen und dann ging es zum Fürsten."
Frage: "Wie läuft denn so ein Galadinner beim Fürsten von Monaco eigentlich ab?"
Rosberg: "Es ist ein ganz normaler Gala-Abend. Für mich war es etwas sehr Schönes, mit dem Fürsten von Monaco, wo ich aufgewachsen bin, persönlich zu essen."
Frage: "Sitzt du direkt bei ihm am Tisch? Wie viele andere Leute sind da geladen?"
Rosberg: "Volles Haus, komplett voll. Es war sehr schön. Danach ging es zum Boot zu einem Team-Treffen, noch einmal anstoßen. Anschließend Amber-Lounge-Disco, traditionell, und ab dann weiß ich nichts mehr. Nein, das war natürlich ein Scherz! Frühstück haben wir dann auch noch alle zusammen mitgenommen, morgens um 7:30 Uhr. Das war es dann."
Vierter Mercedes-Silberpfeil der bisher beste
Frage: "Das ist jetzt der vierte Mercedes-Silberpfeil, den du fährst. Ich erinnere mich noch gut an deine Aussagen vor dem ersten Jahr, wo es um die Historie der Silberpfeile ging. Hat dieser Mythos immer noch den gleichen Glanz für dich, wo du hier jetzt alles kennst?"
Rosberg: "Auf jeden Fall. Ich sehe immer wieder diese Geschichte hinter dem Silberpfeil. Vor kurzem war ich in Goodwood unterwegs. Das teuerste Auto, das jemals verkauft wurde, ist der Silberpfeil, der Mythos-Silberpfeil von damals. Und den durfte ich fahren. Da merkt man dann wieder, was für eine Geschichte dahinter steckt. Das ist schon etwas Besonderes."
Frage: "Unabhängig davon, wie erfolgreich dein aktueller Silberpfeil mit den zwei Siegen war, welchen bist du am liebsten gefahren?"
Rosberg: "Den aktuellen. Einfach wegen des Gefühls, dass ich weiß, dass es das schnellste Auto ist."
Frage: "Ein kurzer Ausblick auf die zweite Saisonhälfte. Weltmeisterschaft, siehst du da noch Chancen?"
Rosberg: "Darüber denke ich nicht nach. Ich schaue von einem Rennen zum nächsten und versuche, alle Rennen optimal zu bestreiten und noch ein paar Rennen zu gewinnen."