• 27.01.2006 17:37

  • von Inga Stracke

Rosberg: "Erwarte ein sehr gutes Jahr"

Nico Rosberg im 'F1Total.com'-Interview über seine bevorstehende Debütsaison, das Verhältnis zu seinem Vater und das Ziel, eines Tages Weltmeister zu werden

(Motorsport-Total.com) - In Grove wurde Nico Rosberg heute als zweiter Williams-Stammfahrer neben Mark Webber für die kommende Saison präsentiert. Der erst 20-jährige GP2-Meister möchte sich in seiner ersten Saison in der Formel 1 etablieren und seinem Karriereziel, dem WM-Titel, einen Schritt näher kommen. Darüber und über vieles mehr sprach er mit 'F1Total.com'-Reporterin Inga Stracke.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

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Frage: "Nico, du bist der vierte deutsche Formel-1-Pilot in diesem Jahr und der vierte Formel-1-Pilot, dessen Vater Weltmeister war. Dennoch wirkst du relativ gelassen und entspannt. Spürst du den Druck oder schiebst du ihn einfach zur Seite?"
Nico Rosberg: "Natürlich versuche ich, gelassen zu bleiben, aber das ist nicht einfach, denn es ist schon etwas Besonderes, in der Formel 1 zu sein - noch dazu mit diesem Team. Natürlich wird da auch Druck aufkommen - das ist ganz normal -, aber gewissermaßen ist das auch etwas Gutes, denn es hilft mir mit der Konzentration und es hilft mir dabei, ein bisschen aggressiver zu sein."#w1#

Rosberg nimmt nicht alle Ratschläge seines Vaters an

Frage: "Angeblich hast du deinem Vater gesagt, dass er dich zwar managen darf, er dir aber keine fahrerischen Ratschläge geben soll. Du strotzt also vor Selbstbewusstsein. Wie schafft man das in deinem Alter?"
Rosberg: "Nein. Das hat damit zu tun, dass es beim Fahrerischen einfach keinen Sinn macht, wenn er mir Tipps gibt. Das bringt ja nichts! Entweder man hat das Talent oder nicht, aber das muss man auf der Strecke selbst herausfinden. Die Zeiten haben sich schon ein bisschen geändert, aber ich höre ihm genau zu, was er mir außerhalb der Rennstrecke zu sagen hat, denn da kann er mir schon gigantisch helfen - auch wenn es manchmal als Sohn schwierig ist, dem Vater zuzuhören! Ich versuche es aber zumindest, und er hilft mir schon sehr viel."

"Ich kenne mich in dem Bereich sehr gut aus, und das hilft mir jetzt in der Formel 1 total." Nico Rosberg

Frage: "Du hast an einer Londoner Universität einen Studienplatz für Aerodynamik angeboten bekommen, hast dich aber für die Rennfahrerkarriere entschieden. Trotzdem ist das Interesse an der Technik und an der Arbeit mit den Ingenieuren da - und wahrscheinlich auch sehr hilfreich, oder?"
Rosberg: "Ja, auf jeden Fall! Das ist super für mich, dass ich an solchen Dingen Interesse habe. Es hat mir auch schon sehr geholfen, ich habe mich dadurch sehr verbessert. Ich kenne mich in dem Bereich sehr gut aus, und das hilft mir jetzt in der Formel 1 total. Das ist gigantisch für mich! Ich versuche auch, mich immer weiter zu steigern, denn das ist ein Bereich, der in der Formel 1 sehr wichtig geworden ist - fast so wichtig wie das Fahren, finde ich. Deswegen ist das sehr gut für mich."

Selbstbewusstsein zählt zu Rosbergs großen Stärken

Frage: "Was erwartest du in diesem Jahr? Es ist dein erstes Jahr, ihr habt einen neuen Motor, neue Regeln - nicht leicht..."
Rosberg: "Leicht ist es im Leben nie, glaube ich, aber es ist eine neue Herausforderung. Ich freue mich darauf und erwarte, dass ich ein sehr gutes Jahr haben werde. Das hängt natürlich auch sehr vom Auto ab. Ich darf es am Sonntag zum ersten Mal testen und darf es auch als Erster fahren. Das wird natürlich genial! Erst dann kann ich meine Zielsetzung festlegen."

"Wie alle natürlich erwarten: Ist er so gut wie sein Vater oder nicht?" Nico Rosberg

Frage: "Ist es deine langfristige Zielsetzung, in die Fußstapfen des Vaters zu treten?"
Rosberg: "Wie alle natürlich erwarten: Ist er so gut wie sein Vater oder nicht? Ich hoffe, dass ich da eines Tages hinkommen kann, und ich glaube auch daran."

Frage: "Das heißt, dass der WM-Titel dein Ziel ist?"
Rosberg: "Ja, eines Tages, aber das ist im Moment eigentlich egal. Ich muss auf diese Saison gucken, versuchen, das Beste daraus zu machen - und dann schauen wir weiter!"

Frage: "Man wäre ja nicht Rennfahrer, wenn man nicht den WM-Titel als Ziel hätte, oder?"
Rosberg: "Nicht wirklich..."

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