Rosberg: "Der Pokal ist zwar nicht der schönste..."

Es ist geschafft: Nico Rosberg feiert seinen ersten Sieg in der Formel 1, der vor allem das Ergebnis einer perfekten Reifenstrategie war

(Motorsport-Total.com) - Das lange Warten hat ein Ende: Beim 111. Rennen seiner Formel-1-Karriere konnte Nico Rosberg endlich seinen ersten Sieg feiern. Der Erfolg war zugleich der erste Sieg eines Mercedes-Werksteams seit 1955. Auch Stunden nach dem Rennen schwebte der 26-Jährige noch auf Wolke sieben. "Der erste Sieg ist geschafft. Der absolute Wahnsinn, ein unglaubliches Gefühl", sagt der Silberpfeil-Pilot in seinem Videoblog über den Triumph, mit dem er selbst vor dem Rennwochenende in Schanghai nicht gerechnet hätte.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Pokal nicht hübsch, aber Hauptsache gewonnen: Nico Rosberg feiert

"Es war nicht zu erwarten, dass wir so stark sein werden", sagt Rosberg. "Es war klar, dass wir im Qualifying stark sein werden, aber so stark nun auch wieder nicht", spricht der Deutsche die starken Leistungen der Mercedes in den bisherigen Qualifikationen an. Mit einer fehlerfreien Runde fuhr Rosberg am Samstag auf die erste Pole-Position seiner Karriere. "Ich habe eine richtig coole Runde hinbekommen."

Zur Belohnung erlebte er am Sonntag erstmal einen Formel-1-Start, bei dem kein Auto vor ihm stand. "Als Erster zu starten, war natürlich genial, und dann ein toller Start. Ich war weg, da war hinter mir keiner mehr." Nachdem die Mercedes in den bisherigen Rennen die starken Leistungen aus der Qualifikation nicht wiederholen konnten, waren viele Beobachter jedoch skeptisch, ob Rosberg seine erste Pole-Position in seinen ersten Grand-Prix-Sieg würde umwandeln können.

Bisher war der hohe Reifenverschleiß die Achillesferse des Mercedes, und auch gestern war die richtige Handhabung der Pneus der Schlüssel zum Erfolg. "Es war sehr heikel mit den Reifen, es ging nur ums Reifenmanagement. Man muss so vorsichtig sein, man kann nicht einmal eine Runde annähernd Vollgas fahren. Man muss sich ganz sanft und vorsichtig um die Reifen kümmern. Das ist wirklich nicht einfach", beschreibt Rosberg die Herausforderungen.

Zur Überraschung vieler Experten setzte Mercedes auf eine Zwei-Stopp-Strategie, die sich letztlich auszahlte. "Die Strategie ist perfekt aufgegangen, am Ende meines Stints waren die Reifen immer am Ende. Das hat genau gepasst", sagt Rosberg. Es war das längste Rennen meines Lebens, es hat sich angefühlt, als wäre ich die 24 Stunden von Le Mans gefahren. Unglaublich, es ging nicht zu Ende", so der 26-Jährige über die Schlussphase des Rennens.

Doch nachdem der Vorsprung auf die Verfolger groß genug war, musste er in den letzten Umläufen nicht mehr ans Limit gehen. "Die letzten Runden konnte ich dann aber genießen, das war ein gigantisches Gefühl. Es war toll, mit dem Team zu feiern und auch toll zu sehen, wie wir uns steigern." Nur ein Haar in der Suppe fand der Mercedes-Pilot: "Der Pokal ist zwar nicht der schönste, aber das ist mir auch egal."


Fotos: Großer Preis von China, Sonntag