Ricciardo: Vom Filmtag in Imola in die ungeliebte Pause

Warum Daniel Ricciardo kein großer Fan der Sommerpause ist, wie er die Teamleistung in Ungarn einschätzt und wieso er mit sich selbst zufrieden war

(Motorsport-Total.com) - Während die meisten Teams nun in die Sommerpause gehen, steht für Toro Rosso noch ein Filmtag bevor. "Wir machen diese Woche in Imola ein paar Werbeaufnahmen für unsere Sponsoren", bestätigt Daniel Ricciardo. "Die Kilometeranzahl ist ziemlich begrenzt, dennoch ist es cool, auf einer Strecke mit so viel Historie zu fahren. Wenn wir damit fertig sind, beginnt die Sommerpause."

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo möchte sein Punktekonto in der zweiten Saisonhälfte ausbauen

Eine Sommerpause, die für das gebeutelte Toro-Rosso-Team gerade recht kommt. Dieses Jahr ist es der kleinen Red-Bull-Truppe nicht gelungen, für Highlights zu sorgen. Zudem trennt man sich von Langzeit-Technikchef Giorgio Ascanelli, nach der Sommerpause soll Ex-Sauber-Technikchef James Key übernehmen.

Durchwachsene Ungarn-Bilanz

Das Team von Franz Tost will also beim Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps Anfang September einen Neustart hinlegen, zumal es auch in Ungarn nicht nach Wunsch lief und das Team mit den Plätzen 15 und 16 durch Ricciardo und seinen Teamkollegen Jean-Eric Vergne einmal mehr punktelos blieb. "Das Rennen war in Ordnung", bilanziert der "Aussie".


Fotos: Toro Rosso, Großer Preis von Ungarn


"Das Ergebnis war nicht toll, aber wir kamen dort ins Ziel, wo wir uns realistisch eingeordnet hätten. Wir wussten, dass etwas Besonderes passieren hätte müssen, um mit unseren Rivalen mithalten zu können, denn uns fehlte zuletzt das Tempo." Doch damit rechnete Ricciardo "auf einer Strecke, wo viel Abtrieb verlangt wird", nicht. Er bemängelt den Speed, zeigt sich aber mit den Boxenstopps und mit dem Start zufrieden: "Das sind die Punkte, die wir abhaken mussten."

Ricciardo mit sich selbst zufrieden

Mit seiner Leistung kann Ricciardo gut leben, zumal er sich trotz der Hitze achtbar schlug: "Das war zweifellos das heißeste Rennen des Jahres. Man rechnet damit, dass Malaysia in dieser Wertung vorne liegt, aber der Regen kühlte Sepang etwas ab. Ich spüre dieses Niveau an Hitze und Feuchtigkeit. Selbst bei einem Wintertest in Barcelona kann es unter dem Overall sehr heiß werden, wenn man einen Longrun absolviert, denn das Auto strahlt durch den Motor, die Reifen und die Bremsen viel Hitze ab. Das Gute ist aber, dass ich selbst zu Rennende im Vergleich zu davor noch gute Zeiten fahren konnte."

Im Gegensatz zu vielen anderen Piloten hält sich seine Freude über die Sommerpause in Grenzen: "Ich weiß nicht, wie ich dazu stehen soll. Das Team war natürlich sechs Monate lang unterwegs, und jeder braucht eine Pause. Aber als Fahrer bin ich hier, um Rennen zu fahren. Ich liebe es, und ich glaube nicht, dass es mich wirklich stören würde, wenn wir jetzt auf dem Weg zu einem weiteren Grand Prix wären."

Wie Ricciardo die Sommerpause verbringt

Von einem Besuch "Down Under" sieht der Toro-Rosso-Pilot ab: "Ich bleibe in Europa, denn es stehen viele Überseerennen in den kommenden Monaten bevor, also benötige ich nicht noch eine weite Reise in meinem Zeitplan."

Dennoch will er sich Anfang August eine Pause gönnen: "Das heißt nicht, dass ich nur auf der Couch liegen, KFC-Fast-Food essen und den ganzen Tag lang Filme ansehen werde, aber ich werde vielleicht keine Gewichte stemmen." Stattdessen plant er Tennispartien und Mountainbike-Ausflüge. Zudem möchte er die erste August-Hälfte "an einem Strand und am Wasser" verbringen: "Ich muss mich etwas abkühlen."