Ricciardo für Alan Jones ein künftiger Weltmeister

Wird Daniel Ricciardo eines Tages der erste australische Weltmeister seit 1980? - Alan Jones erkennt ihn ihm alle Voraussetzungen eines künftigen Champions

(Motorsport-Total.com) - Was haben Austria und Australia gemeinsam? Nein, in Österreich sind keine Kängurus heimisch, wie den Bewohnern der Alpenrepublik auf Urlaubsreisen oft angedichtet wird. Österreich und Australien haben je zwei Formel-1-Weltmeister hervorgebracht. Mit jeweils sechs WM-Titeln teilen sich die beiden Länder den sechsten Platz in der ewigen Nationenstatistik. Die österreichischen Champions sind Jochen Rindt und Niki Lauda. Für Australien wurden Jack Brabham und Alan Jones Weltmeister.

Titel-Bild zur News: Alan Jones

Ex-Champion Alan Jones ist von Daniel Ricciardos Fähigkeiten überzeugt Zoom

Während Österreich derzeit keinen Formel-1-Piloten stellt, ist für Australien Daniel Ricciardo der große Hoffnungsträger. Trotz der aktuellen Probleme bei Red Bull und Renault ist Jones überzeugt, dass Ricciardo in seine Fußstapfen treten kann (Alan Jones und Daniel Ricciardo im Datenbank-Vergleich). "Es ist einfach. Daniel hat im Vorjahr gezeigt, dass er ein dynamischer Racer ist. Er lässt sich nicht von Stars wie Fernando Alonso, Sebastian Vettel, Lewis Hamilton, Nico Rosberg oder Jenson Button einschüchtern", wird Jones vom 'Sydney Morning Herald' zitiert.

Jones debütierte 1975 in der Formel 1 und war maßgeblich als Fahrer beim Aufstieg des Williams-Rennstalls beteiligt. Im Jahr 1980 gewann der heute 68-Jährige den ersten von bis heute sieben Fahrer-Titeln für den britischen Rennstall. Er sieht bei Ricciardo alle Zutaten für einen kommenden Champion: "Ich bin nicht überrascht, dass er Respekt von Jungs wie Alonso oder Vettel erhält. Sein Marktwert ist in die Höhe geschossen. Es war entscheidend, dass er es gegen Vettel im gleichen Team geschafft hat."

"Es gibt viel, das man an Daniels Rennstil mögen kann. Diese Philosophie haftete auch mir während meiner Karriere an. Daniel fährt kontrolliert aggressiv, seine Hartnäckigkeit und seine Hingabe sind Waffen, die ihn in der Formel 1 weit bringen werden", ist Jones überzeugt. "Man sieht das bei seinen Überholmanövern. Er braucht keine Einladung, sondern zeigt sich dem Gegner. Egal ob innen oder außen, er versucht es immer und übt Druck aus."

Alan Jones

Alan Jones: 1980 wurde zum letzten Mal ein Australier Formel-1-Weltmeister Zoom

Aber auch der beste Fahrer kann ohne der passenden Technik keine Rennen gewinnen. Die Zeiten haben sich seit dem Jahr 1966 geändert. Damals gelang Brabham ein Kunststück, das bis heute nicht wiederholt wurde, denn er wurde mit seinem eigenen Auto Weltmeister. "Das fehlende Puzzleteil ist Renault", spricht Jones die aktuellen Probleme von Ricciardo an. "Sie müssen die Leistung bringen, so wie es Daniel im Vorjahr mit drei Siegen gemacht hat."

"Sein Status als Rennsieger und potenzieller Weltmeister lässt ihn hoffentlich seinen Wert in diesem Sport erkennen. Er sollte keine Angst davor haben sicherzustellen, dass Red Bull und Renault seine Erwartungen erfüllen. Positiv an Rennsiegen ist, dass deine Reputation steigt und andere Teams bei dir anklopfen. Das ist nicht schlecht, wenn du deinem aktuellen Arbeitgeber etwas Druck machen willst."