Ricciardo bekommt ab China neues Chassis: Lösung der Probleme?

Daniel Ricciardo wird ab dem Formel-1-Rennen in Schanghai ein neues RB-Chassis bekommen: Gehören seine Probleme damit der Vergangenheit an?

(Motorsport-Total.com) - Löst ein neues Chassis die aktuellen Probleme von Daniel Ricciardo? Der Australier hat bislang in der Formel-1-Saison 2024 große Mühe, mit Teamkollege Yuki Tsunoda mitzuhalten. Die Gründe sind bislang nicht offensichtlich, weswegen das Team Racing Bulls nun den nächsten Schritt unternimmt.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo (Racing Bulls VCARB 01) beim Formel-1-Rennen in Australien 2024

Daniel Ricciardo bekommt bald ein neues Chassis Zoom

Ricciardo bekommt ab dem kommenden Rennen in China ein neues Chassis. Das hatte er bei seinem Team angeregt - "nur um sicherzustellen", dass mit dem bisherigen Material alles in Ordnung ist.

RB-Renndirektor Alan Permane betont aber, dass das neue Chassis ohnehin konstruiert wurde und nicht gebaut wurde, weil es Zweifel an Ricciardos aktuellem Auto gebe.

"Für mich ist das Chassis ein großer Klumpen Karbon, an dem wir die Aufhängung, den Motor und das Getriebe befestigen", sagt er. "Und es ist wirklich sehr unwahrscheinlich, dass es mit dem Chassis Leistungsprobleme gibt."

"Auf jeden Fall haben wir ein neues Chassis, und es ist in jeder Hinsicht sinnvoll, es Daniel zu geben, nicht zuletzt, weil Yuki superglücklich und superbequem ist. Wir haben keine Präferenz für einen Fahrer", so Permane. "Für Daniel ist es vielleicht gut, dass er das alles hinter sich lassen kann, dass es vielleicht Probleme mit dem Auto gibt."

Permane glaubt: Macht keinen Unterschied

Tatsächlich hatte es in der Vergangenheit durchaus Fälle gegeben, in denen ein Problem am Chassis festgestellt wurde, was dann durch einen Tausch behoben wurde. Doch Permane glaubt nicht, dass dies bei Ricciardos VCARB 01 der Fall sein wird.

"Manchmal kann man Dinge messen, man kann Chassis auf Prüfstände stellen und die Steifigkeit und solche Dinge überprüfen", sagt er. "Der Grund, warum ich sage, dass es so unwahrscheinlich ist, ist, dass es wirklich keinen Leistungsunterschied macht."

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Daniel Ricciardo Fanartikel

"Eine Überlebenszelle, wie sie im Reglement genannt wird, ist dazu da, die Vorderradaufhängung und den Motor zu montieren und den Fahrer zu schützen", so Permane. "Ich sehe also keinen Leistungsunterschied, und es ist sicher nichts, wo wir Fahrer rein- oder raushüpfen sehen wollen."

"Es ist ein glücklicher Zufall, dass wir eines haben, und es ist nicht sinnvoll, es Yuki zu geben. Es ist sinnvoll, es Daniel zu geben, aber wir bringen kein neues Chassis wegen seiner Probleme, um das klarzustellen. Es ist einfach so, dass alles irgendwie zusammenpasst."

"Wollen Auto nicht langsamer machen"

Auch das Thema Set-up ist natürlich beim Fahren am Limit ein wichtiges Thema. Permane räumt ein, dass das Team bei der Abstimmung des Autos auf Ricciardos persönliche Vorlieben Rücksicht nehmen muss, gleichzeitig möchte man es aber natürlich nicht langsamer machen.

"Ich glaube, in einer perfekten Welt löst man es, gibt ihm Selbstvertrauen und dann kommt er langsam wieder zurück zur maximalen Performance", sagt er.


F1: Grand Prix von Japan (Suzuka) 2024

"Es gibt keinen Grund, warum Daniel das Auto nicht so fahren kann, wie es ist, in seiner schnellsten Form. Das ist klar. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er das versteht, und genau das müssen wir tun - ihm das schnellstmögliche Auto zur Verfügung stellen."

Gleichzeitig betont er, dass die Situation nicht so schlimm ist, wie sie derzeit scheint. Ricciardo war im Qualifying von Australien nur in Q2 ausgeschieden, weil er seine Zeit aufgrund von Tracklimits gestrichen bekam. "Das wäre sonst ein ganz anderes Wochenende geworden", glaubt Permane.

"Er wäre dann in Q2 gewesen, und vielleicht auch zusammen mit Yuki in Q3. Er war deutlich näher an Yuki dran als in den beiden Rennen zuvor, und auch seine Rennpace war sehr, sehr gut. Er hatte auch die Pace, um Haas zu schlagen."

Neues Update in Japan noch ohne großen Effekt

In Suzuka hat RB ein Upgrade mit überarbeitetem Unterboden im Gepäck (zur Übersicht aller Upgrades 2024), das von Tsunoda im ersten Training gefahren wurde - Testfahrer Ayumu Iwasa war mit der Standardversion unterwegs. Für das zweite Training wechselte das Team auch bei Ricciardo auf den neuen Unterboden.

Für Japan hat es aber nicht den ganz großen Effekt: Laut Permane soll das Update auf Strecken mit langsameren Kurven mehr Leistung bringen.


"Es hat Streben an der Front, einen neuen Flügel an der Seite und ein neues kleines Detail um den Hinterreifen herum", sagt er. "Das gibt uns einen netten kleinen Abtriebsschub."

"Wir sind etwas zurückhaltend, wenn es darum geht, zu sagen, dass es hier in Suzuka fantastisch sein wird, denn dort geht es hauptsächlich um niedrige Geschwindigkeiten, während wir hier viel mehr Hochgeschwindigkeitsabschnitte haben", so Permane.

"Wir hätten gerne etwas mehr Performance bei Highspeed", legt er nach. Aber: "Wir haben für die nächsten Rennen Upgrades, die auf diesen Bereich abzielen."