• 23.07.2010 18:36

Renault-Team hadert mit dem Wetter

Am Freitag rapportierte Robert Kubica seinem Team ein "merkwürdiges" Gefühl für sein Auto - über Nacht begibt man sich auf Problemsuche

(Motorsport-Total.com) - Bei durch das wechselhafte Wetter erschwerten Bedingungen erlebte das Renault-Team einen gelungenen Trainingsauftakt zum Großen Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring. Robert Kubica und Vitaly Petrov sammelten aufschlussreiche Informationen zum Verhalten der Reifen und den Nasshandling-Eigenschaften des Renault R30. Kubica wurde mit 0,744 Sekunden Rückstand auf Rang acht geführt, Petrov belegte mit 1,282 Sekunden Abstand Position zwölf.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica zeigte sich über das Verhalten seines Autos verwundert

"Wegen der Wetterbedingungen war das heute ein schwieriger Freitag", so Kubica. "Insgesamt kamen während der beiden Sessions alle vier Reifenoptionen um Einsatz. Die wechselnden Verhältnisse machten die reguläre Testarbeit unmöglich. Ich konzentrierte mich deshalb darauf, ein Gefühl für die Reifen zu entwickeln."#w1#

"Die super-weiche Mischung funktionierte ziemlich gut, wahrscheinlich begünstigt durch die niedrigen Temperaturen. Ein Urteil über die harten Reifen zu sprechen, fällt schwer, weil die Strecke noch etwas feucht war, als ich mit denen unterwegs fuhr. In puncto Balance fühlte sich der Renault R30 heute etwas merkwürdig an. Diesem Problem müssen wir auf den Grund gehen und für morgen auf stabilere Bedingungen hoffen."

"Bei den ständig wechselnden Wetterbedingungen fiel es schwer, das richtige Setup zu finden", so Petrov. "Ich fuhr deshalb so viel wie möglich, um zu sehen, wie sich die Streckenverhältnisse veränderten, und ein Gefühl für das Auto zu entwickeln. Trotz allem fanden wir ein paar gute Dinge."

"Ich denke, für morgen habe ich ein gutes Setup. Es traten nicht die geringsten Probleme auf. Und die Zeit meiner schnellsten Runde hätte sogar noch besser sein können. Wir werden heute Abend konzentriert weiterarbeiten und schauen, was der Samstag bringt."


Fotos: Renault, Großer Preis von Deutschland, Freitag


"Wir fuhren am Vormittag mit beiden Regenreifen", so Chefingenieur Alan Permane. "Zunächst die sogenannten Full Wets, später dann auf abtrocknender Strecke die Intermediates. Beide Autos zeigten eine leichte Tendenz zum Untersteuern, aber es gab keine größeren Probleme. Tatsächlich kam Vitaly unter diesen Bedingungen mit dem Auto besser zurecht als Robert."

"Die Verhältnisse haben uns heute das Leben erschwert. Wir konnten nicht so viele Informationen sammeln, wie wir gewollt hätten. Ein Großteil des neuen Belags findet sich im Bereich von Turn 6. Und weil der Asphalt dort so dicht ist, dauerte es auch sehr lange, bis dieser Abschnitt abtrocknete."

"In Montréal gab es mit der extrem weichen Mischung viele Probleme. Hier in Hockenheim scheint sich dieser Reifen ziemlich normal zu verhalten. Allerdings konnten wir die beiden Optionen nicht sehr intensiv mit einander vergleichen. Als wir zu Beginn des zweiten Trainings mit den harten Reifen fuhren, war es an vielen Stellen noch sehr feucht. Beide funktionierten eigentlich recht gut. Die harten brauchten ein paar Runden, um auf Temperatur zu kommen, wurden dann aber schneller und schneller. Die weichen hingegen liefern von Beginn an Performance, neigen aber zu einem untersteuernden Fahrverhalten."

"Momentan sieht es so aus, dass es heute Abend auf jeden Fall und vielleicht auch morgen früh weiter regnet. Während Qualifying und Rennen sollte es aber trocken bleiben. Obwohl die Strecke heute noch ziemlich 'grün' war, konnten wir mit den weichen Pneus während der zweiten Session ohne Probleme einen langen Stint fahren. Über die Reifen machen wir uns daher keine Sorgen. Da es am Nachmittag zudem überwiegend trocken war, konnten wir auch ein Basis-Setup erarbeiten und eine gute Vorstellung davon bekommen, wo wir in puncto Performance stehen."