Reifen "steinkalt": Wolff nach Russells SQ2-Aus verärgert

George Russell verpasste in Schanghai den Einzug in SQ3: Langes Warten an der Ampel führte laut Toto Wolff zu "steinkalten Reifen"

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn er über Platz zwei von Lewis Hamilton eigentlich glücklich sein müsste, ist Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff die Verärgerung nach dem Sprint-Qualifying in China (Formel 1 2024 live im Ticker) im Gesicht anzusehen. Denn Mercedes verpasste in Schanghai die Chance auf ein gutes Ergebnis mit beiden Autos, weil George Russell überraschend schon in Q2 ausschied.

Titel-Bild zur News: George Russell (Mercedes W15) beim Formel-1-Rennen in China 2024

George Russell scheiterte als Elfter bereits im zweiten Abschnitt Zoom

Der Brite hatte bei einsetzendem Regen keine Chance, seine Rundenzeit noch einmal zu verbessern, und scheiterte unter anderem an beiden Sauber.

"Ich bin eigentlich gar nicht happy, ich bin verärgert. Ich bin verärgert, dass wir das im Q2 so danebengehauen haben mit beiden Autos", sagt Wolff gegenüber Sky.

Denn Russell und Hamilton waren in SQ2 abgesehen der beiden Red Bulls die letzten beiden Autos, die auf die Strecke gegangen waren.

Dabei waren beide Mercedes in Erwartung des Regens eigentlich frühzeitig aus der Garage gefahren, um sich an der Ampel anzustellen - diesen Plan hatten aber auch die meisten Konkurrenten. Und da Mercedes in der Boxengasse weit vorne platziert ist, ist der Weg zur Ampel weit und man musste sich hinter allen anderen anstellen.

"Steinkalte" Reifen nach Anstehen

Das bekommt dem W15 aber gar nicht: "Wenn du gerade mit unserem Auto da vorne zwei Minuten an der Ampel stehst und die Reifen steinkalt werden, dann geht bei unserem Auto überhaupt nichts", hadert Wolff.

Hamilton war daraufhin nach der ersten schnellen Runde nur Neunter, Russell gar nur Elfter. Zwar fehlten ihm nur 38 Tausendstelsekunden auf den Einzug in SQ3, doch eine weitere Chance bekam Russell nicht, weil der Regen in der zweiten Runde stärker wurde.

"Ich war nach der ersten Runde ein wenig frustriert", gibt Russell zu. "Ich war so nah an Q3 dran, aber die Bedingungen waren einfach schwierig. Und jetzt kommt der Regen. Wer weiß also, was möglich gewesen wäre?"

Auch er sagt, dass Mercedes eigentlich so früh wie möglich rausfahren wollte, "aber dann steckten wir hinter zwölf anderen Autos fest, die in der Boxengasse vor uns waren. und dabei ging eine Menge Reifentemperatur verloren."

Wolff: "Wie man's macht, ist falsch"

Vielleicht hätte es geholfen, wenn Mercedes noch ein bisschen gewartet hätte, doch das kann man im Nachhinein immer einfach sagen. Wolff: "Wenn der Regen kommt, musst du eine Entscheidung treffen zwischen in der Schlange stehen oder cool bleiben und warten. Und das kann dich natürlich auch erwischen, dass du dann der Einzige bist, der es nass hat."

"Also, wie man es macht, ist falsch", ärgert er sich. "Aber definitiv wissen wir jetzt, dass an der Ampel im Stau stehen nicht gut für uns ist."


An diesem Wochenende in Schanghai kommt hinzu, dass der Grip auf der Strecke ohnehin nicht so hoch wie erwartet ist. "Ich denke, die Rundenzeiten sind drei oder vier Sekunden langsamer als erwartet", sagt Russell. "Und es gibt keine Rahmenserien wie Formel 2 oder Formel 3, die Gummi auf die Strecke legen können. Von daher rutschen alle einfach herum."

"Wir haben auch nur ein Training auf harten Reifen absolviert - und zwei Runden auf Mediums im Qualifying", fehlt ihm noch ein echter Vergleich. "Von daher ist es schwierig einzuschätzen, aber morgen haben wir noch eine weitere Chance. Vielleicht machen wir ein paar Änderungen über Nacht und schauen dann weiter."

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