• 20.03.2009 17:39

  • von Roman Wittemeier

Regeländerungen: Die FOTA fährt Geschütze auf

Die Teamvereinigung FOTA stellt die Rechtmäßigkeit der Regeländerung bezüglich des Wertungssystems in Frage: Entscheidung zu kurzfristig

(Motorsport-Total.com) - Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Teamvereinigung FOTA nach den jüngsten Entscheidungen des FIA-Weltrates zurückschießen würde - nun ist es soweit. Die Vorschläge der FOTA, die zum Großteil auf Ergebnisse einer umfassenden Umfrage gründeten, waren vom Motorsport-Weltverband bei der Sitzung am Dienstag fast vollständig ignoriert worden. Ein Affront gegen die immer stärker werdende Teamvereinigung. Viele Fans und Insider hatten schnell das Gefühl, dass es bei den Entscheidungen mehr um Eitelkeiten und Stolz ging, als um die Verbesserung der Formel 1.

Titel-Bild zur News: FOTA-Logo

Nun wird der Streit zwischen FOTA unbd FIA immer offener ausgetragen

Vor allem das neue Wertungssystem, welches automatisch den Pilot mit den meisten Saisonsiegen zum Champion macht, erntete heftige Kritik von vielen Seiten. Und genau bei diesem Thema hat die FOTA nun offenbar einen Ansatzpunkt gefunden, um die Neuregelung möglicherweise noch zu verhindern. "Nach der Entscheidung des FIA-Weltrates vom 17. März, das Wertungssystem zu ändern, stellen die Teams gemeinsam die Rechtmäßigkeit dieser Entscheidung in Frage", heißt es in einem FOTA-Statement.#w1#

"Die FOTA hat Vorschläge unterbreitet, die eine umfassende Befragung des Publikums zur Grundlage hatten. Die Teams sind der Ansicht, dass diese Hinweise ernst genommen werden sollten", baute die Teamvereinigung im Streit mit der FIA weiteren Druck auf. Das neue Wertungssystem könnte gleich gegen zwei FIA-Regeln verstoßen. "Die Änderung des sportlichen Reglements fand nicht im Einklang mit der Prozedur statt, wie sie in Anhang 5 der Sporting Regulations und in Artikel 199 des Sporting Code festgeschrieben sind."

"Für eine Änderung zur Saison 2009 ist es zu spät, wenn nicht alle teilnehmenden Teams einhellig zustimmen", hieß es weiter. "Solange die Zustimmung aller Teams für eine Änderung nicht vorliegt und im FIA-Weltrat zur Abstimmung kommt, kann keine Änderung zur Saison 2009 in Kraft treten", stellten die Formel-1-Teams klar. Man fügte hinzu: "Die Teams möchten ihre Bereitschaft deutlich zum Ausdruck bringen, gemeinsam mit der FIA ein neues Punkesystem zu entwerfen, welches die Attraktivität der Formel 1 ab 2010 erhöhen soll."

Die von der FOTA genannten Regelungen im sportlichen Reglement beschreiben tatsächlich, dass für kurzfristige Änderungen vor dem Saisonstart die Zustimmung aller eingeschriebenen Teams nötig ist. Die Regeln für den sportlichen Ablauf der Formel-1-Weltmeisterschaft müssen demnach 20 Tage vor dem Beginn der Einschreibefrist für die Folgesaison, spätestens jedoch am 30. November vor Beginn der neuen Saison fixiert sein.