Red Bull: Rätselraten nach Vettels missratenem Saisonstart

Im Team rätselt man, weshalb das Auto von Sebastian Vettel am Melbourne-Wochenende von einer Reihe von Defekten heimgesucht wurde - Red Bull nicht allein

(Motorsport-Total.com) - Nachdem er die Saison 2013 mit neun Siegen in Folge beendet hatte, erlebte Weltmeister Sebastian Vettel am Auftaktwochenende der Formel-1-Saison 2014 ein böses Erwachen. Der Renault-befeuerte Red Bull RB10 mit der Startnummer 1 lief im Verlauf der drei Tage in Melbourne nur selten wie gewünscht. Bezüglich der Ursachen für die Defektserie tappt man in Milton Keynes allerdings im Dunkeln.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Bei Sebastian Vettel lief am Melbourne-Wochenende nicht viel nach Plan Zoom

Im ersten Freien Training am Freitag fuhr Vettel nur zehn Runden und damit deutlich weniger als die Konkurrenz. Am Samstag scheiterte der Champion im Qualifying am Einzug ins letzte Segment. Im Rennen am Sonntag bockte die Elektronik schon im Verlauf der Aufwärmrunde. Nach wenigen Runden fiel der Weltmeister schließlich ganz aus - Nullnummer beim ersten Rennen auf der Jagd nach Titel Nummer fünf.

"Es sieht so aus, als hätte sich aus welchem Grund auch immer ein Zylinder abgemeldet", wird Red-Bull-Teamchef Christian Horner von 'Autosport' zitiert. Der Boss der Weltmeistertruppe rätselt: "Wir müssen jetzt verstehen, was die genaue Ursache war. War es ein Problem der Elektrik, der Software oder etwas ganz anderes?"


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Australien


Einzig kurz vor dem Rennstart am Sonntag machte auch das Auto von Ricciardo Sorgen. "Als er aus der Box in die Startaufstellung fuhr, funktionierte der Turbo nicht. Wir mussten das Auto zurückschieben und den Arbeitstakt neu starten. Das war ein Drama, das sich dann aber von selbst erledigte und nicht wieder auftrat", so Horner.

Nicht nur die Renault-Teams kämpfen mit der Technik

Doch Red Bull war in Australien bei weitem nicht das einzige Team, das sich mit technischen Problemen herumschlug. Beim ebenfalls von Renault ausgerüsteten Lotus-Team streikten die Boliden von Romain Grosjean und Pastor Maldonado von Freitag bis Sonntag regelmäßig. Im Rennen mussten beide Fahrer ihren E22 mit einem Defekt an der MGU-K abstellen.

Kimi Räikkönen

Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen kämpfte am Melbourne-Sonntag mit mehreren Defekten Zoom

Doch der bei Lotus im Rennen gleich zweimal aufgetretene Defekt war offenbar keiner, der nur die Antriebseinheiten von Renault heimsuchte. Nach Informationen von 'Auto Bild motorsport' (Jetzt abonnieren!) funktionierte die MGU-K bei allen Ferrari-getriebenen Autos (Ferrari, Sauber, Marussia) bis zum ersten Boxenstopp nicht. Schuld war demnach ein von der FIA kontrolliertes Programm, auf das die Teams keinen Einfluss haben.

Beim jeweils ersten Boxenstopp wurde dieses Programm neu gestartet. Prompt waren die Rundenzeiten vor allem bei Ferrari und Sauber konkurrenzfähiger als vor dem ersten Boxenstopp. Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen half dies allerdings wenig. Am F14 T des Finnen funktionierte nach Informationen von 'Auto Bild motorsport' das DRS nicht. Ohne verstellbaren Heckflügel war der "Iceman" massiv gehandicapt.

Bis zum zweiten Saisonrennen am 30. März in Sepang gibt es also noch viel zu tun, um die "neue" Formel 1 auf Kurs zu bringen.