• 26.07.2009 18:27

  • von Marco Helgert

Red Bull Racing nur halb zufrieden

Mark Webber fuhr zu Rang drei, Sebastian Vettel fiel mit einem Kollisionsschaden aus - doch in der Weltmeisterschaft holte man weiter auf Brawn auf

(Motorsport-Total.com) - Im Red-Bull-Lager wusste man bereits vor dem Wochenende in Ungarn, dass das Feld auf dem Hungaroring wieder ausgeglichener sein würde. Umso weniger überrascht war man, dass gleich mehrere Teams an der Spitze auftauchten. Doch der dritte Rang von Mark Webber war eine schwache Ausbeute.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen, Mark Webber

Mark Webber musste sich mit Rang drei begnügen, obschon mehr möglich war

Zum einen wäre für den Australier auch mehr möglich gewesen, doch der erste Stopp dauerte länger als erwartet - Kimi Räikkönen im Ferrari schlüpfte vorbei. Für Sebastian Vettel brachte der Ungarn-Grand-Prix hingegen einen richtigen Tiefschlag. Schon am Start wurde er in Zweikämpfe und kleine Rempeleien verstrickt, viel auf Rang sieben zurück. Letztlich musste er seinen RB5 später mit Aufhängungsproblemen ganz abstellen.#w1#

"Nach den Fahrten am Freitag hatte ich erwartet, dass wir etwas schneller sind, aber wir erwarteten die anderen auch um uns herum", räumte Webber ein. "Wir wussten, dass es hier für uns schwieriger werden würde, dass wir hier nicht den Vorteil wie bei den vergangenen beiden Rennen haben würden. Daher bin ich zufrieden mit dem heute erreichten Ergebnis."

KERS-Chaos in der ersten Kurve

"Wir hätten eine bessere Chance gegen Kimi gehabt, wenn der Boxenstopp etwas anders verlaufen wäre und wir im Mittelstint einen anderen Reifen verwendet hätten", fuhr er fort. "Ich war besorgt wegen der Länge des Stints, die Reifenentscheidung war daher schwierig. Aber wir müssen das Positive mitnehmen. Wir sind weiter vorn dabei, wir jagen weiter und wir wissen, dass noch viele Strecken kommen, auf denen wir konkurrenzfähig sind."

Vettel wiederum viel in der WM-Wertung hinter Webber zurück. "Ich hatte eine Kollision mit Kimi in der ersten Kurve", erklärte er. "Ich war innen und hatte freie Bahn zum Beschleunigen, er kam herüber und wir berührten uns - er fuhr mir ins Auto, das kann passieren. Deswegen war dann auch mein erster Stopp so langsam und später gab die linke Vorderradaufhängung ganz auf. Wir mussten aufgeben."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Ungarn, Sonntag


"Wir wussten, dass es gegen die anderen Teams hier eng werden würde, aber am Start kann man nichts anderes tun als den Fuß durchzudrücken", fuhr er fort. "Auch wir haben einen Knopf am Lenkrad, wie die anderen Teams auch. Nur, wenn man bei uns drückt, passiert nichts. Man geht in die erste Kurve und plötzlich sind da fünf oder sechs Autos auf einem Haufen - im Gegensatz zu drei oder vier. Das ist der Unterschied. Es sind aber noch viele Rennen in dieser Saison, es geht weiter."

WM-Situation ist positiver

Teamchef Christian Horner bemühte sich dennoch, ein positives Fazit zu ziehen. "Mark fuhr gut zu Rang drei", begann er. "Leider verloren wir im Mittelstint wohl zu viel Zeit mit dem härteren Reifen. Und ein kleines Problem beim Stopp brachte Kimi vorbei. Lewis (Hamilton) hätten wir heute aber nicht schlagen können. Dennoch war es für Mark sowohl in der Fahrer- als in der Herstellerwertung ein gutes Ergebnis."

"Für Sebastian wiederum lief es nicht gut", fuhr er fort. "Leider bekam er in der ersten Runde einen Schlag. Es sieht so aus, als hätte das die Aufhängung beschädigt, was letztlich im Ausfall endete. Aber vor der anstehenden Pause haben wir den Abstand in der Herstellerwertung verkürzt und freuen uns auf das nächste Rennen in vier Wochen in Valencia."

Von einem "schwierigen Rennen" sprach Fabrice Lom, Renaults Ingenieur bei Red Bull Racing. "Unsere Autos hatten gute Starts, aber bis zur ersten Kurve waren die KERS-Autos stärker, daher verloren wir Plätze", erklärte er. "Sebastian hatte einen Unfall, der auch zu seinem Ausfall führte. Mark fuhr ein solides Rennen, in dem die Reifen eine große Rolle spielten. Wir belegten Rang drei und holten mehr Zähler als Brawn - letztlich ist das daher ein gutes Ergebnis. Aber für Sebastian ist es enttäuschend."