• 19.07.2013 19:31

  • von Dominik Sharaf

Red-Bull-Casting: Vergne verliert auch das B-Finale

Der Franzose hat trotz positiver Pirelli-Erkenntnisse eine bittere interne Schlappe zu verdauen - Kwjat versenkt Auto im Kies und kommt kaum zum Fahren

(Motorsport-Total.com) - Während Daniel Ricciardo bei seinem Einsatz am Donnerstag gewaltig aufhorchen ließ, muss Jean-Eric Vergne beim Young-Driver-Test in Silverstone kleinere Brötchen backen. Die fielen am Freitag einigermaßen schmackhaft aus, schließlich landete der Franzose dank einer Runde in in 1:33.647 Minuten (+ 0,732 Sekunden) auf Rang sieben, war damit aber deutlich langsamer als der Australier. Außerdem aktiv: Daniil Kwjat. Der Russe ließ 1:35.281 Minuten (+ 2,387 Sekunden) notieren und war Elfter.

Titel-Bild zur News: Jean-Eric Vergne

Gesenkten Hauptes in die Box: Für Vergne war Silverstone kein Karrierekick Zoom

Vergnes Fazit fällt positiv aus: "Es ist immer gut, zusätzliche Zeit im Cockpit zu erhalten und ein paar Kilometer auf neuen Reifen runterzurasseln. So gesehen war es produktiv", findet der Stammpilot, dem beim Grand Prix in Großbritannien noch ein Pneu platzte. "Die neuen Pirellis haben sich an allen drei Tagen gut geschlagen, wie wir es auch erwartet hatten. Von den Problemen, die ich und andere auf dieser Strecke hatten, war nichts mehr zu spüren. Das ist das Positive für den Rest der Saison."

Kwjat muss damit leben, deutlich langsamer gewesen zu sein als das zweite Toro-Rosso-Experiment Johnny Cecotto jun., der am Donnerstag mehr als eine Sekunde schneller fuhr. "Ich danke Red Bull und Toro Rosso dafür, mir die Gelegenheit gegeben zu haben, erstmals ein Formel-1-Auto zu bewegen. Es war ein tolles Gefühl mit dem ganzen Abtrieb und der Kraft", so der aktuelle GP3-Pilot. "Umso mehr Runden du fährst, umso mehr gewöhnst du dich daran. Bei meinem abschließenden Versuch habe ich Druck gemacht und das Limit gesucht."

Reifen: Fragezeichen bleiben

Einen Fahrfehler, infolge dessen er er ins Kiesbett ausritt, räumt Kwjat ein. "Leider haben wir da Zeit verloren. Ich bin mir nicht, was passiert ist. Ich habe einfach mangelnden Grip auf der Hinterasche gespürt und hatte plötzlich Übersteuern." Laurent Mekies dreht dem Russen daraus keinen Strick: "Es war alles in allem ein positiver Test für Toro Rosso und wir haben fast 1.350 Kilometer abgespult mit zwei Fahrer und drei Talenten an drei Tagen", resümiert der Chefingenieur - auch Carlos Sainz jun. war im Einsatz.


Fotos: Toro Rosso, Young-Driver-Test in Silverstone


"Wir haben erst mit den neuen Pirelli-Reifen gearbeitet und dann an der Weiterentwicklung des Autos. Am Ende des Tests steht eine vernünftige Zahl von Antworten, was dieses Thema betrifft. Die Pneus funktionierten gut, aber wir sind uns darüber im Klaren, dass man nicht sämtliche Informationen auf einer Strecke bei identischen Bedingungen einholen kann", warnt Mekies. "Während die ersten zwei Tage reibungslos liefen, war es am Freitag hektischer. Wir verloren wegen eines Problems Fahrtzeit am Vormittag."

Vergnes Fenster wurde daraufhin in den Nachmittag gezogen. "So konnten wir unser komplettes Programm absolvieren. Das bedeutete aber, dass Daniils Zeit hinter dem Steuer gekürzt werden musste. Er verlor noch mehr Zeit, als er in den Kies ausritt und obwohl das Auto nicht wirklich Schaden genommen hatte, brauchten wir eine Menge Zeit, um es sauber zu bekommen. Immerhin hat er noch einen abschließenden Versuch hinbekommen, ehe die Flagge fiel", fasst Mekies den Abschluss zusammen.