• 20.01.2009 11:44

Rampf-Porträt: Ein Traum wird wahr

Nach acht Jahren als Technischer Direktor in der Formel 1 nimmt sich Willy Rampf nun eine Auszeit: Südafrika ruft

(Motorsport-Total.com) - Acht Jahre lang war Willy Rampf Technischer Direktor in der Formel 1. Im April 2000 hatte er diesen Job übernommen, zuerst im damaligen Sauber-Team und anschließend im BMW Sauber F1 Team. Mit diesen acht Jahren war der gebürtige Bayer der dienstälteste aller aktuellen Technischen Direktoren in der Formel 1. Schon seit geraumer Zeit war in Rampf der Gedanke gereift, beruflich kürzer zu treten.

Titel-Bild zur News: Willy Rampf

Willy Rampf legt bald eine mehrmonatige Auszeit von der Formel 1 ein

Aber es war für ihn auch klar, dass das nicht in der so wichtigen und intensiven Aufbauphase des neuen Teams geschehen konnte. Doch Ende des vergangenen Jahres war es dann so weit: Die operative Führung der Technik-Abteilung ist seit November 2008 in den Händen von Walter Riedl, der auch für die Fahrzeugentwicklung zuständig ist. Rampf seinerseits konzentriert sich wieder ganz auf seine originären Technik-Aufgaben. Er zeichnet verantwortlich für die Fahrzeugkonzepte und leitet wie bisher die Renneinsätze des Teams.#w1#

Personal als Schlüssel zum Erfolg

Mit dieser neuen Aufgabenteilung ist der 55-Jährige sehr zufrieden: "Ich habe vor längerer Zeit mit Mario Theissen darüber gesprochen, und ich bin froh, dass wir gemeinsam eine gute Lösung finden konnten." Die Basis für eine erfolgreiche Arbeit bildet natürlich das Team. "Gute, motivierte Mitarbeiter sind in der Formel 1 das Wichtigste", sagt Rampf. Getreu diesem Motto hat er während seiner achtjährigen Amtszeit in Hinwil eine kompetente, effizient arbeitende Mannschaft aufgebaut, in der das Zusammenspiel sehr gut funktioniert.

Rampf ist ein echter Racer, der Wettbewerb reizte ihn schon immer. 1987 nahm er fünf Wochen Ferien, um als Mechaniker des BMW Motorrad Teams bei der Rallye Paris-Dakar dabei sein zu können. Und er fuhr Enduro-Rennen, allerdings mit mäßigem Erfolg, wie er findet. Der gebürtige Bayer studierte an der Fachhochschule München Fahrzeugingenieurwesen und trat 1979 bei BMW in München eine Stelle als Entwicklungsingenieur im Fahrwerksbereich an.


Fotos: Präsentation des BMW Sauber F1.09


Mehrere Monate in Südafrika

Von 1989 bis 1993 arbeitete Rampf für BMW in Südafrika, wo er auch das erste Mal mit der Formel 1 in Kontakt kam. "Peter Sauber gab 1993 mit seinem Team in Kyalami das Debüt in der Formel 1. Zu diesem Rennen lud er mich ein", erinnert er sich. Fasziniert von der Technik und der Perfektion der Formel-1-Fahrzeuge, bewarb sich der Techniker ein halbes Jahr später als Renningenieur und wurde von Peter Sauber eingestellt.

In den folgenden vier Jahren arbeitete Rampf als Renningenieur unter anderem mit Heinz-Harald Frentzen. Danach kehrte er zu BMW zurück. "Ich brauchte damals eine neue Herausforderung", erklärt Rampf. In München leitete er das BMW Motorrad-Projekt für die Rallye Paris-Dakar. Mit Erfolg: Der BMW Pilot Richard Sainct gewann die legendäre Wüsten-Rallye souverän. Ende 1999 startete Rampf seine zweite Karriere bei Sauber mit dem Ziel, in Hinwil Technischer Direktor zu werden. Die Fortsetzung der Geschichte ist bekannt.

Noch bevor die Saison 2009 beginnt, erfüllt sich Rampf einen lang gehegten Traum: Er nimmt eine mehrmonatige Auszeit. Die nutzt er, um für einige Wochen nach Südafrika zurückzukehren und mit seiner Familie die Schönheit dieses Landes zu genießen.