• 26.08.2009 20:24

  • von Britta Weddige

Räikkönen peilt wieder das Podium an

Kimi Räikkönen will auch in Spa auf Podestkurs fahren, Luca Badoer will seine Performance steigern - Ferrari konzentriert sich nun ganz auf die Saison 2010

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn zwischen den beiden Rennen in Valencia und Spa nur eine Woche liegt, wurde bei Ferrari eine intensive Nachanalyse des Europa-Grand-Prix betrieben. Luca di Montezemolo traf sich dazu mit Teamchef Stefano Domenicali und den Technikern. Neben der Valencia-Nachbetrachtung standen dabei auch die kommenden Rennen und die Entwicklung des 2010er-Boliden auf der Tagesordnung.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen will mit Ferrari auf Platz drei der Konstrukteurswertung bleiben

Die beiden Ferrari-Piloten Kimi Räikkönen und Luca Badoer haben sich für das kommende Wochenende in den Ardennen einiges vorgenommen. Räikkönen hatte in Spa einige seiner besten Rennen und konnte dort drei Mal in Folge gewinnen. Auch im vergangenen Jahr lag er bis kurz vor dem Ziel in Führung. Badoer will sich nach seiner Pleite in Valencia steigern. In Spanien konnte er unter Rennbedingungen Erfahrung mit dem F60 sammeln. Nun hat er auf einer ihm vertrauten Strecke die Chance, sein Können unter Beweis zu stellen.#w1#

Die beiden F60 wurden direkt von Valencia nach Spa gebracht. Aufgrund der kurzen Zeitspanne zwischen den Rennen werden die Autos weitgehend ähnlich sein wie in Spanien, abgesehen von den nötigen Änderungen an der aerodynamischen Abstimmung. In Spa wird mit weniger Downforce gefahren als in Valencia. Ansonsten hat Ferrari die Weiterentwicklung des F60 eingestellt und nutzt die Ressourcen in Forschung und Entwicklung nun für 2010.

"Ich gewinne wirklich gern, aber auch mit einem dritten Platz kann man sich gut fühlen." Kimi Räikkönen

In Spa setzt die Scuderia auch wieder auf einen Vorteil durch KERS. Zwar bringt das System wegen der Haarnadel-Kurve La Source, die direkt nach der Start-Ziel-Geraden folgt, beim Start selbst weniger Nutzen. Aber auf den langen Geraden ist die kurzfristige Extra-Power willkommen. So sind die Ferrari-Ingenieure davon überzeugt, dass KERS in Spa mehr Einfluss hat als auf jeder anderen Strecke im Kalender. Zudem können die Autos mit KERS mit etwas mehr Downforce fahren, was in den langsameren Kurven für mehr Grip sorgt.

Räikkönen jedenfalls ist nach dem Europa-Grand-Prix bester Dinge: "Ich gewinne wirklich gern, aber auch mit einem dritten Platz kann man sich gut fühlen", sagt der Finne rückblickend auf Valencia. "Wir standen dort auf Startplatz sechs, hatten einen guten Start und konnten wieder einen Podiumsplatz holen, mehr kann man fast nicht erwarten. Wir hatten uns vorgenommen, um einen Platz in den Top-3-Teams zu kämpfen. Dieses Ziel haben wir erreicht. Es war definitiv in dieser Saison eines meiner besten Wochenenden, wie Monaco und Budapest."

¿pbvin|512|1876||0|1pb¿"Die Rennabstimmung des F60 ist besser als die für die Qualifikation", erklärt der Finne. "Deshalb war ich im Mittelstint schneller als der McLaren von Heikki Kovalainen. Der Speed hat gereicht, um ihn beim Boxenstopp zu überholen. Mit den gewonnen Punkten sind wir in der Konstrukteurswertung vor McLaren geblieben. Das ist unser Ziel als Team, aber es ist schwer zu erreichen, wenn man bedenkt, dass wir das Auto nicht mehr weiterentwickeln, sondern uns auf die nächste Saison konzentrieren."

"Wir werden alles - und noch mehr - geben, um ein gutes Ergebnis zu holen." Kimi Räikkönen

Räikkönens Ziel für Spa ist, "auf demselben Niveau zu fahren wie in den letzten Rennen". Das bedeutet konkret: "Wir müssen versuchen, wieder auf das Podium zu fahren. Ich habe es immer geliebt,in Spa zu fahren und ich konnte dort, seit ich in den unteren Rennserien begonnen habe, sehr oft gewinnen. Ich fahre dort wirklich gern, 44 Runden reichen gar nicht aus!"

"Im vergangenen Jahr ging wegen des Regens am Ende des Rennens alles in Rauch auf: Ich bin in eine Mauer gefahren. Ich habe alles auf Sieg gesetzt und ich hatte nichts zu verlieren", erinnert sich Räikkönen. "In diesem Jahr ist die Situation ein bisschen anders, auch weil unser Auto von der Konkurrenzfähigkeit her auf dem höchsten Level ist. Aber wir werden alles - und noch mehr - geben, um ein gutes Ergebnis zu holen."

Massa-Ersatzmann Badoer reiste von Valencia aus ins heimische Montebelluna und widmete sich dort seinem Fitnesstraining, auch wenn er mit den Anstrengungen im Hitzerennen am Sonntag gut zurechtkam. In Spa ist er zwar seit 1999 kein Rennen mehr gefahren. Aber wenigstens kennt er diese Strecke, abgesehen von edn Modifikationen, die vor ein paar Jahren vorgenommen wurden. Badoers Zielsetzung ist klar: Er will und muss seine Performance steigern.