• 04.06.2008 13:33

  • von Roman Wittemeier

Räikkönen: "Können uns keinen Nuller erlauben"

Kimi Räikkönen hat das schlechte Abschneiden in Monaco abgehakt und will in Montréal wieder zur alten Form zurückkehren

(Motorsport-Total.com) - Finnland gilt als Land der tausend Seen. Entsprechend sollte man davon ausgehen können, dass sich die Finnen mit dem Element Wasser wohl bestens auskennen. Zur Überraschung vieler Formel-1-Zuschauer machte ausgerechnet Weltmeister Kimi Räikkönen beim vergangenen Monaco-Grand-Prix diesen Eindruck nicht. Der Ferrari-Pilot erlebte ein Wochenende mit Pleiten, Pech, Pannen und dem Crash mit dem zurecht traurigen Adrian Sutil, der von Räikkönen um die Platzierung seines Lebens gebracht wurde.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen will in Montréal wieder zurück in die Siegerspur

Die Formel 1 bietet allerdings immer nur wenig Zeit zum Nachdenken über zurückliegende Geschehnisse. Vor dem Rennwochenende in Montréal hat Räikkönen das Monaco-Malheur bereits abgehakt. "Ich hatte massive Probleme, auf der nassen Strecke überhaupt Grip zu finden und ich muss jetzt herausfinden, warum das so war", sagte der amtierende Champion. "Normalerweise mag ich eigentlich solche Bedingungen. Dass ich Neunter wurde und keine Punkte bekam, gefiel mir überhaupt nicht."#w1#

"So etwas darf uns nicht noch einmal passieren, denn der Kampf um die Weltmeisterschaft ist einfach zu eng." Kimi Räikkönen

"Es war das erste Rennen der gesamten Saison, in welchem ich keine Zähler holen konnte. So etwas darf uns nicht noch einmal passieren, denn der Kampf um die Weltmeisterschaft ist einfach zu eng", beschrieb Räikkönen, der seine WM-Führung an Monaco-Sieger Lewis Hamilton abgeben musste. Mit Kanada steht nun eine grundsätzlich andere Streckencharakteristik auf dem Programm, die zurückliegenden Ferrari-Ergebnisse sind allerdings nicht allzu gut. Der letzte Sieg der Roten datiert aus dem Jahr 2004, Räikkönen konnte in Diensten von McLaren-Mercedes 2005 an gleicher Stelle gewinnen.

"Ich denke, dass es dort sehr ausgeglichen sein wird", prognostizierte der Finne. Man erwartet einen engen Fight mit McLaren-Mercedes und dem BMW Sauber F1 Team. "Das Qualifying wird immer wichtiger. Es ist grundlegend wichtig, dass man am Rennwochenende vom ersten Moment an ein optimales Auto mit dem bestmöglichen Setup hat. In Monaco waren die Abstände sehr gering. Die ersten fünf Autos trennten gerade einmal zwei Zehntelsekunden."

"Das erklärte Ziel ist der Sieg und wir werden alles dafür geben." Kimi Räikkönen

"In Montréal ist Stabiltät beim Bremsen sehr wichtig und das Auto muss sich auf den Randsteinen gut verhalten. In beiden Bereichen ist der F2008 deutlich besser als das Vorjahresauto. Wir müssen sicher bis zum kommenden Freitag warten, bis wir ein konkreteres Bild bekommen. Ich kann mich dort an keinen einzigen Grand Prix erinnern, in welchem mal nicht zwischendurch das Rennen neutralisiert wurde. Ich erwarte als so etwas auch am kommenden Sonntag. Wir müssen dann mit unserer Strategie auf der Hut sein, weil alles so eng beieinander ist. Mit den aktuellen Regeln spielt Glück unter solchen Umständen eine große Rolle, wenn du gewinnen möchtest. Wenn das Safety-Car kommen sollte, hoffen wir mal, dass es zu einem für uns günstigen Zeitpunkt kommt."

Nach den ersten sechs Rennen der Saison zog der amtierende Formel-1-Weltmeister Zwischenbilanz: "Ich habe schon zu Beginn der Saison gesagt, dass ich die Titelentscheidung erst im letzten Moment erwarte. Ein Drittel der Saison ist vorbei, wir haben 35 Punkte und sind auf dem zweiten Platz. Das ist mehr oder weniger genau das, was wir erwartet hatten. Es ist noch nichts gewonnen und noch nichts verloren. Es gibt gar keinen Grund, nach Monaco in Panik zu verfallen. Die Situation ist ja viel besser als im vergangenen Jahr. Ich ändere an meiner Herangehensweise gar nichts. Das erklärte Ziel ist der Sieg und wir werden alles dafür geben."